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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 379 mal aufgerufen
 Dunkelgrau
nathschlaeger Offline

Letterntheoretiker

Beiträge: 38

11.03.2005 07:29
Ryszard Antworten

Ich habe Dir in meinem Zorn
schwarze Raben hinterher geschickt
und ich habe Dir Plutonium in die Augen gedichtet
mein Leben und meine Wünsche waren das Flügelrauschen
um Dich herum

und dann kamen die Neuigkeiten von Dir
die wurden aus dem Blech geschält
Schicht für Schicht abgetragen
aus dem winterlichen Mantel getrennt
so wie Du mir Zwiebelschälen gezeigt hast.

Ich hab gern in Dein Haar gefasst
ich hab dich gern umfasst und gehalten
wenn wir uns liebten, wenn Dein
milder Spott mit Gier vermischt
auf mich tropfte

Ich hab gern gesehen wie Du zuckst
und gern gehört, wie Du lachst
und wie Du knurrst und auch wie Du wütend bist
und wie Du atmest, wenn Du
neben mir schläfst

ist da nur noch Stille

Und dann wurden die Neuigkeiten von Dir
aus dem Blech geschält
von der winterlichen Strasse gekratzt
und die Neuigkeit die mich wirklich schockiert
ist die leere Seite vor mir

ist da nur noch Leere

Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

11.03.2005 12:43
#2 RE:Ryszard Antworten

Hallo nathschläger,

ein interessantes Gedicht, muss ich sagen. Allerdings kann ich mich nicht recht mit der zweiten Strophe anfreunden. Zum einen ist mir bildlich die Zeile "aus dem winterlichen Mantel getrennt" einfach zuviel. Dies passt nicht zu dem "aus dem Blech geschält", das im Zusammenhang mit dem "abgetragen" eigentlich doch sehr stimmig auf das Zwiebelbild hinsteuert. Auch zur Strophe eins bieten Winter und Mantel keinen Sinnzusammenhang. Zum anderen ist hier das "Schälen" gedoppelt (Zeile zwei und fünf). Obwohl vielleicht gerade dadurch dein Wortspiel klar erläutert wird, stört es mich. Ein Pellen der Zwiebel hätte mir wohl besser gefallen.
Etwas ähnliches unternimmst Du in der letzten Strophe - die Leere wird hierbei betont und ob als Nachsatz diese dort überhaupt noch stehen muss, halte ich für fraglich. Letztendlich ist im letzten Vers aus meiner Sicht alles gesagt - das subjektive empfinden des lyr. Ich's wird dort bereits verdeutlicht.

Strophe drei: "gefasst" und "umfasst" ist wortspielerisch noch gelungen. Allerdings fällt diese gegenüber der sonstigen Ausdruckskraft stark ab, klingt fast ein wenig kläglich alltäglich. Einzig die letzte Zeile vermag sie mir zu retten.

Alles in allem komme ich dennoch zu der Schlussfolgerung, dies für ein gelungenes Werk zu halten.

Lieben Gruß
Nina

P.S.: Die Überschrift verwundert mich ein wenig: Meinst Du einen bestimmten Ryszard?

nathschlaeger Offline

Letterntheoretiker

Beiträge: 38

11.03.2005 15:43
#3 RE:Ryszard Antworten

P.S.: Die Überschrift verwundert mich ein wenig: Meinst Du einen bestimmten Ryszard?

Ja. Meinen Freund.

Ich hab das Gedicht nach einem Alptraum geschrieben. Ich hatte geträumt, er wäre bei einem Autounfall gestorben. Na, ich mit "swinging nerves" ab in die Küche, um den Text auf die Rückseite einer Aldi Rechnung zu schreiben. Da war keine zeile geplant oder abgestimmt. Ich hab für das Gedicht etwa drei Minuten gebraucht - und das auch nur, weil ich aus den verdammten, verschwollenen Augen nichts sehen konnte.

Ich weiß, dass manche Formulierungen "glücklicher" wären, hab aber den Text als Statement für mich selbst unkorrigiert stehen lassen. Für mich drückt er noch immer eine eigenwillige, emotionelle Dringlichkeit aus. Die letzte zeile muß da nicht sein, weiß ich. Ich weiß aber noch, dass ich sie dahin geschrieben habe, um das Gedicht für mich zu beenden.

Übrigens schlief ich sofort wieder ein, als ich nachher ins Bett ging. Wir haben gekuschelt und das war es auch schon wieder. Hätte ich den Text nicht geschrieben, hätte ich glatt diese Aufprallwucht des Traums vergessen.

lg/Peter

Alma_Marie_Schneider Offline

Letterntheoretiker

Beiträge: 20

20.03.2005 22:49
#4 RE:Ryszard Antworten

Deine Sprache ist einfach stark Peter und ich lese deine Texte wahnsinnig gern.
Muß auch mal gesagt werden.

LG Alma Marie

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