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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 669 mal aufgerufen
 Friedhofstor
wolkenwald Offline

Administrator


Beiträge: 213

13.02.2005 17:16
Verendung durch Liebe Antworten

Verendung durch Liebe

Traumestrunken, Tod geweiht
Sinnesraubend, bitterkalt
Herzenszustand, Lebenstrieb
Hass wird Liebe, daraus Krieg

Kurzer Zeitraum, Schmerzexil
Auslöser des Tatendrangs,
Untergang des Eigenwohls,
Antriebsfeder dieser Tat

Geliebt, verhasst, erkoren -
Weißes Fleisch zum Teil ergraut
Weitentfernte Erlösung
Freitod: Schwermuts Hirngespinst

Wolkenwald 13.02.2005

MasterAdaM Offline

Admin - Berater


Beiträge: 176

15.02.2005 00:30
#2 RE: Verendung durch Liebe Antworten

Ich grüße Euch, wolkenwald!

Grundsätzlich ist die Struktur genehm. Kompaktes, traditionelles 3x4-Schema und reimlos, ähnlich der Techniken, welchen auch ich zur Zeit treu bin. Die Reimlosigkeit als fehlendes poetisches Element verlangt vom Text selbst eine gewisse Bilder- bzw. Metapherndichte, damit es nicht zu sehr an eine Prosa mit Zeilenumbruchsspastik erinnert. Und grundsätzlich sind die beschriebenen bzw. umschrieben Bilder recht stark, Begrifflichkeiten wie z.B. "Schmerzexil" (S2,V1) oder "Schwermuts Hirngespinst" (S3,V4) nahezu perfekte Einbindungen einer fast erstickenden Atmosphäre. Leider findet der in Strophe 1 gut aufgebaute Spannungsbogen kein wirklich passendes Ende. Das metrische Staccato mündet leider in ein Donnerwetter von bilderbeschreibenden Begriffen, die das Leitthema irgendwie erstarren lassen; es wirkt nicht fesselnd, sondern gefesselt. Mir liegt natürlich fern, darüber zu urteilen, ob das von dir beabsichtigt war - jedenfalls erzielt es mir als Leser gegenüber nicht die entscheidende Wirkung. Es verliert sich etwa in der Mitte der zweiten Strophe. Auch das "erkoren" (S3,V1) scheint mir in dem Bild etwas deplatziert zu sein. Die letzte Zeile wiederrum hat die von die gewohnte Stärke der Grauzonenlyrik von dir: direkt, pikant, scharf, aber nicht zu würzig!

Liebe Grüße,
Benne|MasterAdaM

winni Offline

Versingenieur

Beiträge: 174

16.02.2005 06:20
#3 RE:Verendung durch Liebe Antworten

Hallo wolkenwald, im Thema liegt schon der Krieg ! So will ich es mal formulieren um die St1Z4 besser zu verstehen!
Anders herum wäre es `normal´!
Eigentlich brauchte es die letzten beiden Strophen nicht mehr, da in der ersten alles gesagt ist, den Freitod ausgenommen.
Als Lösung würde ich ihn nicht vorschlagen, auch wenn du das ER- davor geschrieben hast! Sich selber erlösen ist Quatsch..... das gibt es nicht !!!

Flucht hat zwei Seiten, entweder man wird " geflüchtet" oder man läuft davor weg ! Frage, wo vor ?

Erhebe keinen Anspruch Weisheit verkündet zu haben,es sind nur Vorschläge( keine Schläge, hier passt das VOR )

Beste Grüsse, winni

wolkenwald Offline

Administrator


Beiträge: 213

16.02.2005 08:31
#4 RE:Verendung durch Liebe Antworten

Ich danke beiden fürs Feedback.

@ Winni:
es handelt von der Flucht vor dem schmerz, der Enttäuschung und von der Erlösung die die geschundene Seele sich einbildet durch den freitod zu erlangen.

Deswegen auch der letzte Vers: Freitod, Schwermuts Hirngespinnst. Das lyrische Ich zweifelt an der Lösung, wählt in letztendlich dennoch.

lg ww
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Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

16.02.2005 09:59
#5 RE:Verendung durch Liebe Antworten

Hallo Wolkenwald,

natürlich habe ich einen Blick auf die Metrik geworfen, die Du zwei Strophen lang (fast) tadelos durchhälst. Das fast ist dem "Auslöser" gewidmet, der eigentlich Xxx betont werden müsste. Aber es geht sprachlich einigermassen, wenn man die Stelle ein wenig öfter liest. In der dritten Strophe wirfst Du dann in Zeile eins den Trochäus über den Haufen und schwingst Dich plötzlich in einen reinen Jambus ein. Das wäre verzeihlich, wenn nicht in Zeile drei ein Patzer aufgrund der "Erlösung" zu finden wäre. So rumpelt es aber dann doch erheblich.

Die Zeilen der ersten Strophe und auch die erste Zeile der zweiten stellen Wortpaare zusammen, die (wie MasterAdem bereits bemerkte) ein metrisches Staccato betonen. Dies geht zum Ende des Gedichtes unter und der Text wird beschreibender. Interessant finde ich die letzte Zeile Strophe eins, da hier mit wenigen Worten eine Entwicklung von schlecht-gut-schlecht geformt wird. Dieser schmerzliche Wandel ist dann wohl auch zentrales Element Deiner Zeilen.
Unschön stösst die Wiederholung des Wortes "Tat" in Strophe zwei auf, zumal die "Antriebsfeder einer Tat" "Tatendrang" ausmacht.
Den kurzen Zeitraum beziehe ich auf die Übergangszeit der "Liebe", das "Schmerzexil" will sich aber nicht zu "Krieg" oder "Hass" ordnen, scheint mir eher eine weitere Stufe der Entwicklung zu sein.
Die erste Zeile Strophe drei ist mir ein wenig allgemein gehalten - wenngleich das Gedicht durch seine Schlagworte lebt, überwiegt hier doch der Eindruck des typischen Jammerers.
"Weißes Fleisch zum Teil ergraut" schliesst sich mir als jung-gealtert auf, verdorben vor seiner Zeit. Der Ausblick zum Ende ist hoffnungslos, denn ein "Hirngespinst" scheint auch nicht die "Erlösung" sein zu können, muss sich das lyr.Ich eingestehen. Diese Schlussformulierung ist in meinen Augen sehr gelungen.

Was ausbleibt, ist tatsächlich die Hoffnung. Aber letztendlich steht es darum auch in dieser Kategorie ;).

Ein wenig überarbeitungswürdig wie gesagt wäre inhaltlich der Mittelteil, metrisch die letzte Strophe.

Lieben Gruß
Nina

Shila Offline

Gestrandeter

Beiträge: 15

17.02.2005 11:16
#6 RE:Verendung durch Liebe Antworten

tut mir Leid, mir gibt der Text nichts, denn ich kann der Aneinanderreihung von Assoziationen nichts abgewinnen. Klar, metrisch wird es gen Ende ein Schlachtfeld, aber das sei jetzt mal Geschmackssache.
Ach so, wenn ich ehrlich sein soll, die erste Strophe klingt nach einem Abzählreim. Oder einem Kinderspruch:
Ich und Du, Müllers Kuh
...

Du bemerkst den Zusammenhang?

Gruß

wolkenwald Offline

Administrator


Beiträge: 213

17.02.2005 13:51
#7 RE:Verendung durch Liebe Antworten

Ich erkenn den Zusammenhang leider nicht wirklcih. Gut, der Rhytmus ist das einzige, was an einen Kinderreim erinnern würde, jedoch war ich hier eigentlich bemüht, den Rhytmus voll und ganz einzuhalten. An den Vergelich mit dem Kinderreim hätte ich eigentlich gar nicht gedacht.

lg ww
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