Hallo nathschlaeger,
wie alles, was ich von Dir gelesen habe, erschlägt mich auch dieses Werk fast. Du schreibst mir direkt in den Magen. Du hast eine Art, große Bilder mit Alltagssprache zu vermischen, die mich direkt anspricht. Um es mit den Worten eines Freundes zu sagen "ganz großes Kino" (hier auch sehr passend).
Kaum trau ich mich, es zu kommentieren. Aber mutig bin ich ja.
Ich bin wie immer etwas hin und her gerissen, ob es wirklich Lyrik ist, ich denke, nicht so ganz reinrassige. Dein Gedicht lässt sich tatsächlich in dieser Versstruktur sehr gut lesen, gewinnt dadurch auch definitiv gegenüber einem Prosa-Text. Das macht den Unterschied aus, denn man kann einen x-beliebigen Text nicht durch Zeilenumbrüche zur Lyrik machen.
Ich habe hier zunächst an einigen Zeilenumbrüchen gezweifelt, doch bei genauerem Hinsehen haben sie meist ihre Berechtigung. Häufig korrespondieren Deine Versenden direkt mit denen vor oder nach ihnen (S2 V4/5 Geruch / Duft) oder sie lassen einen Teilsatz mehrere Aussagen treffen (S3 V2+3 und V3+4). Ein sehr sensibles umgehen mit unserer Sprache. Lediglich die Zeilenumbrüche S4 V4, S4 V6, S5 V3 kann ich mir bisher nicht erklären. Eine Gesamtinterpretation Deiner Stilmittel leiste ich nun aber nicht.
In meinen Augen ein absolut gelungenes Werk, das dem Titel alle Ehre macht. Und mir Freude.
Danke schön, für's Lesen lassen,
liebe Grüsse
Anke
edit: Habe jetzt nochmal intensiv nachgelesen, nun erklären sich mir auch diese Umbrüche. Reimverseucht habe ich nur an die Endungen gedacht und die Versanfänge außer acht gelassen.