Hallo Zwiebel,
fangen wir mal in Anbetracht dieser recht blumig-erotischen Zeilen recht kühl mit einer Analyse der Metrik an, zwinker:
Fesselnder Sinne Reigen
Begehren der Liebe Lust
Süße Reize die schweigen
Berauscht an der Quelle Brust
XxxXxXx
xXxxXxX
XxXxxXx
xXxxXxX
Knospen lockend verwöhnen
Zungen schmecken Blütensaft
Zärtliche Schauer strömen
lösen Schrei von Leidenschaft
XxXxxXx
XxXxXxX
XxxXxXx
XxXxXxX
Das Kleid der Unschuld verglüht
Wird Schnee von gestern bleiben
Herz in Feuerfarbe blüht
Im Meer der Lüste treiben
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xXxXxXx
XxXxXxX
xXxXxXx
Lippen saugen süßen Most
Keuschheit in Wollust ertrinkt
Perlend der Verliebten Kost
in trunkener Flut ungeschminkt
XxXxXxX
XxxXxxX
XxXxXxX
xXxxXxxX
Was man sieht: Du hälst Dich an keinerlei Muster, was nicht unbedingt schlimm ist. Allerdings trotzen die trochäischen Zeilen arg dem Stimmungsbild, das Du zeichnen möchtest. Diese hättest Du meiner Ansicht nach lieber umgehen sollen.
Inhaltlich nutzt Du dann manche Metapher, die nicht gerade neu ist. Hier würde ich von Wendungen wie dem "Blütensaft" versuchen, ein wenig Abstand zu nehmen. Allerdings bringst Du durch feinfühlige Formulierungen manches auch wieder in neue Form, die zu gefallen vermag ("Knospen lockend verwöhnen" z.B.).
So bin ich letztendlich ein wenig hin und her gerissen - in romantisch-erotischer Stimmungslage würdest Du meine Zustimmung finden, bei nüchterner Betrachtung allerdings bleibt die Erotik wiederum leider doch ein wenig auf der Strecke...
Liebe Grüsse
Nina