Hallo Benne,

Deine Metrik wirst Du kennen, ich skiziere sie dennoch einmal kurz:

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Der Bruch in Zeile sechs und sieben hebt den Bruch mit dem Bildhaften hervor - plötzlich klare Aussagen der Erotik. Die letzte Zeile kommt dann so alltäglich daher, dass der Rückgang zum Trochäus und damit zum gewohnten Lesefluss begründet sein muss.
Der Wechsel von weiblichen und männlichen Kadenzen ist hingegen durchgängig und führt somit auf seine Weise den Lesefluss.
Mit Zeile zwei habe ich so meine Probleme: Wieso steht das "dünnen" hier im Plural, ist doch der Sommerregen im Singular, auf den sich dann auch die nachfolgenden Zeilen beziehen. Sicherlich könnte man diesen auf die einzelnen Tropfen des Sommerregens und auf die Betonung des Bildes beziehen - sinngerecht erscheint es mir aber nicht. Diesen neuen Aussagewert könnte ich höchsten folgen, wenn auch das folgende "bahnt" einen Plural beinhaltete.
Bis auf diesen "Makel" gefällt mir das Gedicht allerdings sehr, gerade ob seiner Kürze und Schlichtheit wegen (der Sommerregen ist so neu als Bild ja nun nicht). Eine schöne Innigkeit wird hier vermittelt, die über das blosse Lippenspiel zweier fremder weit hinausreicht.

Lieben Gruß
Nina

@ nina,

das "dünnen" in Z2 ist m.E. kein verb, sondern bezieht sicht als adjektiv auf "untergrund" --> der dünne zarte untergrund... --> "regen wärmt dünnen ... untergrund".

@ benne,

ist das korrekt? und eine *fg* für das gelungene gedicht!

liebe grüsse an euch
anke

@ therzi: jupp, du hast es richtig gesehen!

@ lines: es ist eine Stanze (A-B-A-B-A-B-C-C) und deswegen so kurz und da sollte man sich grundsätzlich um eine relativ genaue Aussage bemühen. Neben dieser hier existieren nur zwei andere Stanzen aus meiner Feder - dieses hier ist die beste. Zur Zweiten fehlt mir die Distanz und die Dritte ist grottig und gehört in kein Lyrikforum gehobenem Niveaus.

Liebe Grüße,
Benne|MasterAdaM