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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 1.063 mal aufgerufen
 Gedichtewerkstatt
wolkenwald Offline

Administrator


Beiträge: 213

04.03.2005 12:34
Grundbegriffe der Lyrik Antworten

Liebe Dichterplanet - Mitglieder,
wer hat das noch nicht erlebt? Man veröffentlicht ein Gedicht im Internet und bekommt Kommentare mit Wörtern, die man noch nie zuvor gehört hat. Aus diesem Grund habe ich einmal die wesentlichen Begriffe der Fachsprache zusammengestellt. Wenn ihr noch unbedingt das eine oder andere Fremdwort hinzufügen möchtet könnt ihr das gerne tun (dann bitte per pm an die Administation, danke).

Cheers,
Kamelot

P.S.: Alle Erläuterungen zu den einzelnen Begriffen stammen von http://www.teachsam.de/deutsch/glossar_deu.htm.

Metrum
(gr. Maß) Versmaß, d.h. Bezeichnung für die regelmäßige Tonfolge ( Zahl und Abstand der betonten Silben; Versfuß als kleinste Einheit; in der antiken Literatur silbenmessend (Silbenumfang), in romanischer Dichtung silbenzählend (Silbenzahl), im deutschen Vers ist die Silbenwucht maßgebend; daher wird im deutschen Vers nicht von Länge oder Kürze einer Silbe gesprochen, sondern von Hebung (Starkton) und Senkung (Schwachton), ob eine Silbe eine Hebung oder eine Senkung erforderlich macht, ergibt sich aus den Betonungsregeln; diese sind unabhängig von der Bedeutung und ebenso unabhängig von Vers oder Prosa; einsilbige Wörter wiederum können sich als Hebung oder Senkung zeigen; im Zweifelsfall Faustregel: Als "schwer" gilt eine Silbe dann, wenn sie "schwerer" ist als ihre unmittelbare Nachbarsilbe, als "leicht", wenn sie "leichter" als die unmittelbare Nachbarsilbe ist; grundsätzlich aber gilt (vgl. Fricke/Zymner 1993, S.104): Metrum im Deutschen ist eine Bezeichnung für die Abfolge starker und schwacher Betonungen ; unterschiedliche Notationen für die deutsche Metrik: 1) - für Hebung, v - für Senkung; 2) x - für Silbe; xx' - für Abfolge einer unbetonten und betonten Silbe (Jambus) 3) / betonte Silbe; ¡ unbetonte Silbe

Hebung
in der dt. Verslehre (Metrik) Bezeichnung für die betonte Silbe

Senkung
in der dt. Verslehre (Metrik) Bezeichnung für die unbetonte Silbe (Gegenteil: Hebung)

Anapäst
(gr. anapaiein = zurückschlagen); auch: Doppelsteiger; 1) antiker Versfuß: Bezeichnung für einen dreisilbigen Versfuß mit zwei kurzen Silben und nachfolgend einer langen Silbe ( ¡ ¡ /) 2) in deutscher Metrik: zweimal unbetont und einmal betont

Daktylus
(gr. daktylos = der Finger; jeder Finger mit Ausnahme des Daumens besteht aus 3 Gliedern); auch: Doppelfaller; 1) antiker Versfuß: Bezeichnung für einen dreisilbigen Versfuß mit langer erster Silbe und nachfolgend zwei kurzen Silben (/ ¡ ¡ ) 2) in deutscher Metrik: einmal betont und zweimal unbetont bzw. schwächer betont

Jambus
antiker Versfuß; in der deutschen Dichtung mit ihrem akzentuierenden Versprinzip die Abfolge einer unbetonten und einer betonten Silbe (xx', bzw. v-); jambische Verse sind daher alternierende Verse mit einer Senkung am Versanfang nach folgendem Schema: xx'xx'xx'xx' (Notation auch: v-v-v-v-; ¡ / ); wichtigste jambische Versformen: Alexandriner und Blankvers

Trochäus
(gr. trechein = laufen) auch: Faller, Läufer oder Wälzer; antiker Versfuß; in antiker Metrik Abfolge einer langen und einer kurzen Silbe (/ ¡ ); in der deutschen Dichtung mit ihrem akzentuierenden Versprinzip die Abfolge einer betonten und einer unbetonten Silbe (x'x, bzw. -v); - vgl. Anapäst, Daktylus, Jambus, Metrum, Takt, Taktart, Vers, Versfuß, Versmaß,
Beispiele: Rose, Sonne, Liebe, sicher, bitter, Leben
Conrad Ferdinand Meyer: Abendrot im Walde:
In den Wald bin ich geflüchtet,
Ein zu Tode gehetztes Wild,
Da die letzte Glut der Sonne
Längs der glatten Bäume quillt.
Keuchend lieg ich. Mir zu Seiten
Blutet, siehe, Moos und Stein -
Strömt das Blut aus meinen Wunden -
Oder ist's der Abendschein?

Alexandrinervers
Vers mit einem sechshebigen Jambus und Mittelzäsur nach der dritten Hebung; benannt nach seiner Verwendung in der altfranzösischen Alexandrinerepik

Allegorie
(gr. allegorein = etwas anders sagen, bildlich reden) bildhafte Veranschaulichung eines Begriffes, eines abstrakten Gedankens oder Begriffsfeldes durch eine Bild- und/oder Handlungsfolge; oftmals in Form der Personifikation, die quasi flächendeckend über einen ganzen Text oder mindestens einen Textabschnitt ausgedehnt wird; im Unterschied zur Metapher willkürliche Beziehung zwischen Bild und Bedeutung, die rational erklärt werden will; im Vergleich zum Symbol meist ad hoc konstruiert; zielt auf Sinn und Gefühl

Alliteration
Übereinstimmung im Anlaut von zwei oder mehreren Wörtern

Anapher
Wiederholung des Anfangswortes bei aufeinander folgenden Sätzen, Versen oder Strophen

Archaismus
veralteter sprachlicher Ausdruck; gehört nicht mehr zum aktiven Wortschatz b) hat eine veraltete Bedeutung c) weist eine veraltete syntaktische Form auf (z.B. (finite Verbform)
Beispiel: abhold; allezeit b) ein höherer Beruf c) Goethens Werk ... ward aufgeführt

Assonanz
Gleichklang zwischen mindestens zwei oder mehreren Wörtern; häufig nur auf Vokale bezogen; meist am Versende eines lyrischen Textes

Ballade
Erzählgedicht; vereint lyrische, epische und dramatische Elemente in sich; meistens strophisch-gereimte Form; verschiedene Typen u.a. Volksballade: in vielen Nationalliteraturen vertreten, Themen häufig ein geheimnisvolles Geschehen, aus Geschichte, Sage und Mythologie; Kunstballade des 18., 19., 20. Jahrhunderts: strenge literarische Form starke Bedeutung in der Literaturepoche des Sturm und Drang, klassische Kunstballade bei Schiller und Goethe (Ideenballade, "Balladenjahr" 1797/98), romantische Ballade: Tieck, Brentano, Eichendorff; spätere Autoren u.a. Uhland, Droste-Hülshoff, C. F. Meyer

Bonmot
treffende und geistreiche Bemerkung

Camouflage
eine Aussage wird sprachlich so verhüllt, dass sie im Allgemeinen nur von einem eingeweihten Leserkreis in der beabsichtigten Weise verstanden werden kann; fungiert z.T. wie ein "Sprachversteck" bei einer politisch opponierenden Literatur als "Lesen zwischen den Zeilen" durch ihre semantische Mehrsinnigkeit, Metaphorik und ihre scheinbar naive Art zu zitieren

dialektisch
These (Behauptung) wird einer Antithese entgegengestellt; in der Synthese wird versucht, die ursprünglichen Gegensätze aufzuheben

Elegie
lyrische Gattung; in antiker Tradition unter formalem Aspekt ein Gedicht, das in Distichen (Verbindung von Hexametern und Pentametern) abgefasst ist; im Gegensatz zum Epigramm meist ein langes Gedicht mit strophischer Anordnung (muss aber keine Strophenform haben); unter inhaltlichem Aspekt ein Trauer- und Klagegedicht, das häufig wehmütige Resignation ausdrückt; dabei nicht nur Klage angesichts eines individuellen Schicksals, sondern auch Trauer über den Verlust eines für alle Menschen gültiges Ideal - vgl. Epigramm

Epigramm
poetische Gattung, die in knapper Form eine häufig antithetisch angelegte, meist geistreiche, überraschende oder zugespitzte Sinndeutung über einen Gegenstand oder einen Sachverhalt ausdrückt; als kurze lyrische Gattung, die wie die Elegie durch den Doppelvers (Distichen: Verbindung von Hexameter und Pentameter) gekennzeichnet ist; besonders geeignet zum Ausdruck pointierter Gedankensplitter

Ellipse
1. verkürzte Satzkonstruktion durch Auslassung eines Wortes oder Satzteiles; kann als Kurzsatz aus dem Sinnkontext verstanden werden; allerdings Gefahr des Missverständnisses 2. in der Textlinguistik: Kohäsionsmittel ähnlich den Pro-Formen zur Herstellung von Kohäsion; anaphorischer Verweis (Rückverweis) aber durch Leerstellen erzeugt; Leerstellen in der Funktion von Suchanweisungen für den vorausgehenden Satz, in dem syntaktisch passende sprachliche Einheiten gesucht werden, die den verkürzten (elliptischen) Ausdruck passend ergänzen (vgl. Linke u.a. 1994)

Emphase
Hervorhebung eines Wortes durch Tonfall, Tonstärke usw. in Form einer nachdrücklichen Betonung, akustischen Steigerung

Enjambement
ein Satz bzw. eine syntaktische Einheit wird über die metrische Grenze am Zeilen- oder Strophenende (Zeilensprung, Strophensprung) hinweg weiter fortgeführt

Epipher
Wort- oder Wortgruppenwiederholung am Ende aufeinanderfolgender Satzteile, Sätze, Abschnitte oder Verse

Euphemismus
sprachliche Beschönigung

Gattung, literarische
herkömmliche Klassifikation literarischer Texte in die Gattungstrias Epik, Dramatik, Lyrik; Sammelbezeichnung für literarische Formen und Gruppen, die bestimmte Merkmale aufweisen

Innerer Monolog
Darbietungsform des Erzählens; 1. (ersatzweise auch 2.) Person Indikativ Präsens; Innensicht ohne kommentierende Einmischung des Erzählers bzw. der Erzählinstanz; sowohl in vollständiger oder unvollständiger grammatischen Form; unbeschränkte Zeichensetzung, aber ohne Anführungszeichen. Erzähler schlüpft in eine Figur hinein und versucht deren Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen wiederzugeben; Erzähler während des inneren Monologs nicht mehr präsent

Kadenz
1) in der literaturwissenschaftlichen Verslehre Bezeichnung für den Verschluss in akzentuierenden Versen (akzentuierendes Versprinzip); man unterscheidet in der neuhdt. Metrik männliche (auch: stumpfe) Kadenzen (einsilbig, Versende Hebung, auch: "männlicher Reim") b) weibliche (auch: klingende) Kadenzen (zweisilbig, Versende eine Folge von Hebung und Senkung) 2) in der Linguistik Bezeichnung für eine rhythmische Einheit aus einer Akzentsilbe plus den nachfolgenden unakzentuierten Silben bis zum Beginn der nächsten rhythmisch isochronen Akzentsilbe, diese aber ausgeschlossen (vgl. Auer/Couper-Kuhlen 1994)

Killerphrase
1. nach Clark (1973) ein Scheinargument, das dazu dienen soll, die Vorstellungen und Ideen eines anderen als zur Problemlösung nicht geeignet hinzustellen; 2. Form nicht-partnerschaftlichen Argumentierens, die den anderen mundtot machen soll

Konnotat
(lat. connotare=mit bezeichnen); Wortinhalt über den rein begrifflichen Inhalt (Denotat) hinaus; Vorstellung oder Komplex von Vorstellungen, die z.B. emotional bedingt hervorgerufen werden;
Beispiel: Krebs ist sowohl ein Terminus mit einem klaren Begriffsinhalt (Krankheit mit objektiv feststellbaren Symptomen) als auch ein Wort, von dem ein großer Schrecken für die Menschen ausgeht; Krebs wird z.B. mit unheilbar krank, sehr schmerzhaft usw. konnotiert; konnotativ=Die sprachlichen Nebenbedeutungen und Bedeutungsnuancen betreffend

Kontext
Umgebung einer sprachlichen Einheit, die deren Bedeutung mehr oder weniger entscheidend mitbestimmt; Sprachhandlungen vollziehen sich in bestimmten Kontexten als Bedingungen der Versprachlichung; je nach Ansatz werden verschiedene Kontexte unterschieden; z.B. verbaler Kontext - situativer Kontext - historisch-sozialer Kontext

Metapher
bildlicher Vergleich durch Fügung von Wörtern, die eigentlich nicht zusammengehören (bildliche Übertragung); metaphorischer Prozess nach Weinrich 1963): Verknüpfung eines Bildspenders mit einem Bildempfänger; metaphorischer Wortgebrauch als punktuelle Abweichung vom »dominanten, prototypischen Gebrauch eines Wortes, der Standardbedeutung« (Kurz 1993, S.17); ein von außen in den syntaktisch-semantischen Textzusammenhang eintretendes, ungewöhnliches, unerwartetes Wortelement, das - sofern die Metapher noch nicht eingeführt oder ganz verblasst ist - aufmerken lässt (vgl. Burdorf 1995, S.151)

Metrik
Lehre vom Vers, die sich mit der Gliederung von Versen und dem Versgefüge beschäftigt

Oxymoron
rhetorisches Mittel; zwei Vorstellungen werden miteinander verbunden, die sich nicht entsprechen oder sogar ausschließen
Beispiele:
bittere Süße, scharfsinnige Dummheit, alter Knabe, die armen Reichen, weiser Narr

Parabel
ein zu einer selbständigen Erzählung erweiterter Vergleich; kann nur von einem Vergleichspunkt (Bildebene) aus durch Analogie auf einen gemeinten Sachverhalt (Sachebene) übertragen werden; ohne direkten Verweis wie beim Gleichnis

Paraphrase
1) verdeutlichende Umschreibung oder Wiedergabe eines Textes in derselben Sprache, um z.B. bei einer Interpretation den Sinn einer Äußerung herauszustellen; 2) freie, oder auch nur sinngemäße Übertragung eines Textes in eine andere Sprache

Parenthese
rhetorische Figur: grammatisch eigenständiges Einschiebsel in einen Satz; dabei wird zwar der grammatische Zusammenhang unterbrochen, aber die syntaktische Ordnung des Satzes nicht; unterschiedlicher Umfang; Inhalt meist eine Mitteilung, die zwar erwünscht, aber nicht unbedingt nötig ist; Zeichensetzung: zwischen Gedankenstrichen stehend

Parodie
In der Literatur Bezeichnung für Werke, die ein schon vorhandenes "ernst gemeintes", den Adressaten der Parodie im Allgemeinen als bekannt vorausgesetztes Werk eines anderen unter Beibehaltung äußerer Formelemente, aber mit nicht dazu passendem Inhalt verspotten, verzerren und damit auch kritisieren will

Personifikation
Vermenschlichung eines abstrakten Begriffes (Welt, Liebe, Tod), von Kollektiva (Städte, Länder), Naturphänomenen (Regen, Abendrot, Flüsse), Tieren (vgl. Fabel) Gegenstandes

Prolog
Ein dem dramatischen Text (manchmal auch in epischen Texten) vorgeschalteter Teil (Vorrede), der entweder in die dramatische Handlung integriert oder selbständig szenisch inszeniert ist; vorgetragen von spielinterner oder spielexterner Figur in monologischer oder dialogischer Vermittlung; Funktionen: Begrüßung und u. U. Huldigung des Publikums, expositorische Informationsvergabe über das Stück, bestimmte Handlungsstränge, Vorausdeutungen über das Dramenende, ideologiekritische, moralische, sozialkritische Reflexionen und Erörterungen

Prosa
die "natürliche", nicht durch formale Gestaltungsmittel veränderte (=gebundene) regulierte Schreib- und Redeweise; Alltagsrede, die etwas geradewegs auf ungezwungene Weise sagt, aber auch ästhetisch-künstlerisch ausgestaltete Redeform in nicht-fiktionalen und fiktionalen Texten (prosaischer Stil); verschiedene Möglichkeiten zur Annäherung an die gebundene Rede z.B. durch Wortwahl, Bilder, Metaphern, Syntax und Rhythmisierungen der gebundenen Rede

Prosagedicht
Bezeichnung für Texte, die nur noch von ihrer äußeren graphischen Gestalt her betracht Versgliederungen aufweisen

Rhythmus
(gr. ryhthmos = Gleichmaß) zeitlich gliederndes Strukturelement lautsprachlicher Äußerungen; Einheiten, die in zeitlich gleichem Abstand wiederholt werden, heißen isochrone Einheiten; eine rhythmische Einheit aus einer Akzentsilbe plus den nachfolgenden unakzentuierten Silben bis zum Beginn der nächsten rhythmisch isochronen Akzentsilbe, diese aber ausgeschlossen, nennt man Kadenz (vgl. Auer/Couper-Kuhlen 1994)

Kadenz
1) in der literaturwissenschaftlichen Verslehre Bezeichnung für den Verschluss in akzentuierenden Versen (akzentuierendes Versprinzip); man unterscheidet in der neuhdt. Metrik männliche (auch: stumpfe) Kadenzen (einsilbig, Versende Hebung, auch: "männlicher Reim") b) weibliche (auch: klingende) Kadenzen (zweisilbig, Versende eine Folge von Hebung und Senkung) 2) in der Linguistik Bezeichnung für eine rhythmische Einheit aus einer Akzentsilbe plus den nachfolgenden unakzentuierten Silben bis zum Beginn der nächsten rhythmisch isochronen Akzentsilbe, diese aber ausgeschlossen (vgl. Auer/Couper-Kuhlen 1994)

Rezipient
Adressat(Hörer, Leser) einer sprachlichen Handlung

Semantik
Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen und Zeichenfolgen

Synästhesie
rhetorische Figur: Vermischung bzw. Verschmelzung von Reizen, die zu unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen und Sinnesorganen gehören; in der Realität können bestimmte Sinneseindrücke (z.B. der Fingernagel des Lehrers kratzt beim Schreiben über die Tafel) eine andere Sinnesreaktion (z.B. Gänsehaut) hervorrufen; literarisch häufig bei metaphorischer Beschreibung (schreiendes Rot, heiße Rhythmen, farbige Klänge ...)
Beispiel: »Durch die Nacht, die mich umfangen,/ blickt zu mir der Töne Licht« (Clemens Brentano)

Syntax
auch: Grammatik; veraltet: Satzlehre; Lehre von den Beziehungen der sprachlichen Zeichen im Satz, von ihren Beziehungen in Satzbauplänen und ihren Funktionen im Satz; Erklärung von verschiedenen Satztypen und Satzbaumustern und ihres Zustandekommens

Understatement
Form der Emphase; ein aus dem Kontext heraus erwarteter intensiv wirkender Begriff (u. U. sehr emotional gefärbter Ausdruck) wird durch einen schwachen, "untertreibenden" Begriff ersetzt

Vers
(lat. Umwenden (des Pflugs)) metrisch gegliederte Wortreihe, die darüber hinaus durch ihren Rhythmus durchzogen ist; Ordnungseinheit innerhalb eines Gedichts; verlangt im Allgemeinen eine korrespondierende Fortsetzung in Form einer einzelnen, gleich- oder auch andersartig wiederholten Zeile gebundener Rede - vgl. gebundene Rede, Metrum, Versmaß b) einzelne Verszeile c) Strophe (umgangssprachliche Verwendung)

Zäsur
Syntaktisch, metrisch oder lautlich (z.B. durch das Zusammentreffen von zwei Hebungen) bedingter Einschnitt innerhalb eines Verses (vgl. Burdorf 1995, S.66) Einschnitt innerhalb eines Verfußes, (z.B. durch ein Wort), so dass dieser Versfuß auf zwei Wörter verteilt werden muss; beim Alexandrinervers festliegender Einschnitt nach der dritten Hebung (= Mittelzäsur), die meist die antihetische Gestaltung von Gedanken unterstreichen soll, aber mitunter auch bei Verwendung des Alexandrinerverses auch absichtlich und durchaus kunstvoll überspielt werden kann (vgl. Burdorf 1995, S.67)
Beispiel:
Du siehst, wo du siehst, // nur Eitelkeit auf Erden,
Was dieser heute baut, // reißt jener morgen ein ...
(Andreas Gryphius, Es ist alles eitel)

Zitat
wörtliche oder sinngemäße Übernahme oder Wiedergabe einer Wendung eines Satzes, Verses oder auch einer längeren Textpassage, eines Filmausschnittes etc. oder auch eines mündlichen Ausspruches in ein anderes Werk (oder die mündliche Rede); nötig ist die Quellenangabe: mit Angabe des Verfassers, des Erscheinungsortes und Erscheinungsdatums und der Seite (manchmal auch Titel); Quellennachweis häufig in Form von Fuß- oder Endnoten, aber auch im Text möglich


_____________________________________
Lesen ist wichtig! Es sind ja nicht alle so begabt wie Daniel Küblböck: Erst einmal ein Buch schreiben, bevor sie eins lesen…
Kaya Yanar(geboren 1973), türkisch – deutscher Kabarettist („was guckst du?“)

Sita Minaut Offline

Anklangstechniker


Beiträge: 56

06.03.2005 15:25
#2 RE:Grundbegriffe der Lyrik Antworten

Hallo wolkenwald!

Ich habe mir jetzt nicht das Ganze durchgelesen, aber sinnvoll ist diese Anschaffung schon. Danke!

LG Sita

Satchmo Offline

Anklangstechniker


Beiträge: 91

07.03.2005 07:57
#3 RE:Grundbegriffe der Lyrik Antworten

Na, auf Wunsch kann ich meine Theorie zu Metrik und Rhetorik auch heirhin exportieren

 Sprung  
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