Hallo,
Meine Rattenschatten bestehen aus drei Gedichten, das erste schrieb ich für mich, das zweite für ein Kind und das dritte für einen Freund, der mir sehr geholfen hat, meine Schatten zu vertreiben.

Schatten 1

Um meine Augen liegt ein Schatten
dunkelgrau wie Großstadtratten
Meine Glut im Herz hat nicht erreicht,
dass dieser Schatten von mir weicht
Hätte ich nicht so viele Wunden,
dann wär die Ratte längst verschwunden

Schatten 2

In Deinen Augen glüht ein Licht
es ist noch klein, fast sieht man`s nicht
um meine Augen liegt ein Schatten
er ist dunkelgrau wie Großstadtratten
kümmer Dich um Dein kleines Licht
weil es solche Schatten schnell zerbricht
lass es leuchten bis sein Glanz erreicht
dass jeder Schatten von Dir weicht
Ich wünschte, ich hätt so ein Licht
Hatt ich mal eins? Ich weiss es nicht...

Schatten 3

In deinem Herzen leuchtet ein Licht -
es ist versteckt, man sieht's fast nicht.
Um meine Augen liegt ein Schatten -
dunkelgrau wie Grosstadtratten.

Was hat dein Licht im Herz erreicht -
mein Rattenschatten der weicht und weicht.
Er wird verjagt von deinem Licht -
das meinen Schatten jetzt zerbricht.

Nun ist der Schatten ganz verschwunden -
dein Licht, es heilte meine Wunden.
- you don`t have to say you love me -

Hallo Darkskinn,

da bin ich also, wie versprochen, bei Deinem ersten Gedicht hier im Forum. Nunja, es sind drei und dass die Entstehungszeitpunkte sehr unterschiedlicher Gefühlsstimmung entstanden, merkt man.

Erstaunlicherweise holpert metrisch ausgerechnet das zweite - sry, ich bin ein Fanatiker, was die Metrik angeht. Die anderen scheinen gefühlsbetonter entstanden zu sein, was einen Wechsel der Betonungen eher entsrochen hätte. Vermutlich eine Geschichte der Abgeklärtheit, der durchgehenden Auseinandersetzung mit Deinem Sein und der Situation?

Sehr schön ist, wie das Hauptthema sich durchzieht - die Rattenschatten, die Großstadtratten und Licht und Dunkel bannen sich in die Zeilen und damit in Deinen Leser. Das ist gekonnt und vermittelt viel Inbrunst beim Lesen. Die Ratten finde ich im Zusammenhang sehr interessant. Ratten, oft negativ belegt und von einem bestimmten Clientel der Menschheit doch wieder als Haustier homogierte Leidensgefährten. Leidens-? Oder dachte ich nun an Lebensgefährten? Mir scheint tatsächlich der Schatten verzieht sich zuletzt durch das lyrische Du und insofern bleibe ich bei den Leidensgefährten.

Ich würde mehr schreiben, wäre ich nicht in Eile.

Lieben Gruss
Nina