Hallo Knudsen,
ich fürchte, ich habe meine Probleme mit deinem Werk. Ich will es mal auseinander nehmen, damit ich ihm näher komme:
Schwarze Wolkenflecken verhüllen
Alles kreist, das Hiersein ein
Munteres Nichts ,das Dasein kann füllen.
Lebensflut trägt , den rollenden Stein.
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In V3 steht die Grammatikverdrehung nur des reimes wegen. Find ich grausam.
Blaue Zukunft in trostlosen Auen.
Bin noch da und will nicht sein.
Luft`ge Schlössen wollt` ich bauen.
Dunkelheit trägt, den rollenden Stein.
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Soll es tatsächlich "schlössen" heißen, oder handelt es sich um einen Tippfehler?
Lerchen singen den Frühlingstod.
Noch nicht Sand ,so weiss und rein. -> weiß
Bin noch Ähre, noch nicht Schrot.
Hoffnung trägt, den rollenden Stein.
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Wie du an meiner Metrikanalyse erkennen kannst, ist es etwas chaotisch. Die Verse sind unterschiedlich lang, das Metrum wechselnd. Dadurch kommt man beim Lesen ins Stolpern.
Was mich stark irritiert ist deine Kommasetzung. Mal setzt du vor dem Komma ein Leerzeichen, mal danach, mal beides. Ist das so beabsichtigt? Richtigerweise müsste hinter dem Komma ein Leezeichen sein...
Teilweise ist die Kommasetztung auch einfach überflüssig, finde ich. zB. in S1V2 V3 und V4. Hier gibt es jeweils keinen Grund für das Komma.
Soviel zum Formalen.
Zum Inhalt vermag ich nicht viel zu schreiben. Ich fühle mich von Bildern erschlagen. Ich werde von negativen und auch positiven Assoziationen bombadiert und kann daraus keine Intention erkennen. Mir wird nicht klar, was der rollende Stein mir sagen soll (Vielleicht bin ich heute auch einfach nur etwas blockiert im Kopf ;-))
Was mir absolut missfällt, ist der englische Titel zu einem deutschen Text. Entweder ganz oder gar nicht; entweder ganz englisch oder ganz deusch.
Hm, ich glaub, das klingt jetzt alles sehr negativ. Ich weiß nicht recht, so schlecht finde ich es gar nicht... Bin etwas unschlüssig...
Schöne Grüße,
Sonja
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Carpe noctem!