Okay AdaM, du hast es geschafft!
Tatsächlich dachte ich anfangs, dass es sich hier um einen romantischen Tanz handelt. Wie dumm von mir.
Aber der letzte Vers der zweiten Strophe hat alles verraten. Ein wunderschönes Bild, dass dir mit dem Seidenregen da eingefallen ist. Ab da habe ich begriffen, dass es sich um das Liebesspiel, den Liebesakt dreht. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Der Prolog das Vorspiel. Der Tanz im Federbecken (ein tolles Wort für Bett) stellt den Akt an sich dar, während der Epilog das Nachspiel und damit den Abschluss darstellt.
Gedichte wie deines hier lese ich besonders gern, da es nicht von Anfang an klar ist, wovon das Gedicht handelt. Die Handlung wurde von dir angenehm verschleiert und dennoch kann man immernoch durch den Schleier blicken und das wahre Gedicht für sich entdecken.
Formal habe ich einen Kritikpunkt. Weshalb hat die vierte Strophe plötzlich sieben Verse? Das ist mir bis jetzt noch nicht ganz klar. Eine mögliche Interpretation meinerseits sagt aus, dass es sich in dieser Strophe um den Hauptakt handelt. Da dieser logischerweise länger andauert als der Pro- bzw. Epilog ist dementsprechend die dazugehörende Strophe ebenfalls länger. Aber dies ist lediglich eine Theorie, die es noch zu belegen gilt.
Sprachlich kann ich dir immer wieder meinen Respekt zollen. Es ist erstaunlich mit welcher Leichtfüßigkeit du für Gedichte bis dato untypische Worte verwendest, Neologismen einfügst und das Ganze auch noch Sinn ergibt. Deine Gedichte erscheinen meist sprachlich betrachtet etwas ungewöhnlich, aber genau das gefällt mir an ihnen so gut.
Gruß und Danke für das Vergnügen
dopamin
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Ich sage grundsätzlich ehrlich und direkt meine Meinung. Wer damit Probleme haben sollte, hat ein ernsthaftes Problem.
Kritiken jedweder Art sind ausdrücklich erwünscht.