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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 515 mal aufgerufen
 Kanonenfutter
Knudsen Offline

Versingenieur

Beiträge: 136

03.04.2005 17:56
Die Frage Vol. II Antworten

Die Frage
Die Nacht ist schwarz,der Weg ist nicht zu sehen,
und über mir die feurig fremden Welten,
das Licht ,gereist in sternenbunten Zelten,
obwohl manch` Quellen lang nicht mehr bestehen.

Hier steh` ich nun und kann es kaum ermessen,
und weggefegt die faden Alltagssorgen,
der Kopf jetzt frei und kein` Gedank` an morgen,
hab` aufgehoben, was ich längst besessen.

Mit Lust ich öffentlich oft schmähte,
und Tage hab` ich gern vergossen,
in jeder Speise fand ich eine Gräte.

Die Botschaft ist mir eingegangen,
das ich nur Korn im Sande bin,
oh Glück, das Licht hab` ich empfangen.

"von anderen Welten komme ich ,mit meinem kleinen Dichterschiff"

Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

04.04.2005 15:32
#2 RE:Die Frage Antworten

Grüß Dich Knudsen,

mir scheint, Du hast Dich hier an einem Sonett versucht, das Bemühen aber leider nicht tatsächlich durchgezogen. Stimmig finden sich hier Quartette und Terzette, der Endcasilbio allerdings wird bereits in der zweiten Zeile gebrochen, der Jambus in Zeile drei. Da Du Dich stets dafür interessierst, hier also Deine Metrik:

Die Nacht so schwarz, den Weg kann ich nicht sehen.
Hoch oben, feurig fremde Welten.
In der Unendlichkeit will ich vergehen,
in deinen sternenbunten Zelten.

xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXx (hier fehlen bereits zwei Silben)
xXxXxXXxxXx (Unendlichkeit könnte auch xXxx betont werden, was den Jambus aber auch nicht rettet...)
xXxXxXxXx (wieder fehlen Dir zwei Silben)

Ich bin so klein, ein Sandkorn deines Strandes.
Wo komm ich her, welch Sinn hab` ich?
Bin nur ein winzig` Teilchen deines Sandes.
Ich suche und ich liebe dich.

xXxXxXxXxXx (zurück zum fünfhebigen Jambus )
xXxXxXxX (und wieder nur vierhebig und dazu noch eine männliche Kadenz)
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxX (siehe Zeile zwei)

Die Tage hab` ich oft vergossen,
mit Müssiggang und mancher Missetat.
Zu Umkehr bin ich nun entschlossen.

xXxXxXxXx
xXxXxXxXxX
xXxXxXxXx

In Ehrfurcht ich hier heute stehe.
Vor dem gewalt`gen Firmament.
Gib mir das Licht, dass ich nicht irre gehe

xXxXxXxXx
xXxXxXxX (nochmals die Männliche Kadenz aus dem ersten Terzett, allerdings fehlen Dir Silben)
xXxXxXxXxXx

Die Reimform ist ebenfalls nicht unbedingt im klassischen Bereich anzusiedeln: ABAB CDCD EFE GHG - in meinen Augen für ein Sonett absolut indiskutabel, verzeih. Die Quartette müssen klassisch immer ABBA ABBA sich reimen, nur die Reimform der Terzinen ist freier. Einen Kreuzreim, zudem auch noch innerhalb der Strophen nicht übereinstimmend, kann man wohl kaum noch der Sonettform zuordnen, auch nicht als Liberaler, zu denen ich mich nicht zähle, zwinker.

Inhaltlich bemühst Du Dich zumindest die Anforderung von These, Antithese in Synthese einzuhalten. Auch dies wäre streitbar. Das Gedicht scheint mir insgesamt Religiös angehaucht zu sein, wobei die Religionsrichtung unausgesprochen bleibt. Zumindest wird hier nur eine Gottheit angenommen, was mir den Eindruck des Christentums vermittelt. Strophe eins stellt sich zögerlich da und das lyr. Ich formuliert eine Hilflosigkeitsthese. Strophe zwei formuliert dann das Selbstwertgefühl, bringt allerdings die Synthese bereits in der letzten Zeile. Denn auf diesen Sinnschluss laufen dann auch die Terzinen hinaus - "Zur Umkehr bin ich nun entschlossen" und komplettes letztes Terzett.

Bei der Wortwahl missfällt mir in jedem Fall die kurzfristige Wiederholung im zweiten Quartett vom "Sand". Hingegen gefallen mir die "vergossenen Tage" und ebenfalls schön finde ich, dass Anfangs die "Schwärze der Nacht" betont wird, die sich zum Ende in der Bitte um Licht wiederspiegelt.

Insgesamt ist mir persönlich das Gedicht zu religiös - das liegt mir einfach nicht. Daher will ich kein Fazit fällen - es wäre zu atheistisch für Deine Zeilen, zwinker...

Liebe Grüsse
Nina

Knudsen Offline

Versingenieur

Beiträge: 136

04.04.2005 16:38
#3 RE:Die Frage Antworten


Hi nina,
ich hatte schon befürchtet das Du Dich mit deinem lyr. ich aus Deinem Gedicht verabschiedet hast.(grins,schauder)
Ja Du hast recht, ich hatte den Mut ein Sonett zu versuchen. (werde nachbessern,falls ich das kann) Danke für Deine Hilfe. (was würde ich ohne Dich tun?)
Zum Inhalt:
Also religiös, falls Du eine Religionsgemeinschaft meinst, kann das bei mir nie sein. (ich gehöre keiner an) Was die monot. Vorstellung von einem Gott anbelangt ,Weltgeist, Weltengesetz etc. bin ich in meiner Vorstellung gefestigt. Hier halte ich es mit Einstein. (Gott würfelt nicht /auch wenn es ,wie in der Quantenmechanik manchmal den Anschein hat) Ich bin auch der Meinung, dass uns die moderne Wissenschaft keine Antwort auf diese Frage geben kann. Hier kommt es mir immer so vor, als ob die Lösung einer Frage Zehnerpotenzen von neuen Fragen eröffnet.
Für mich ist die Negierung dieses Sachverhaltes eine Arroganz die uns nicht zusteht. Also egal ob Gott,Allah,Manitou etc. Das sind für mich nur Worte die das gleiche meinen.(auch in der philosop. Betrachtungsweise kommt man an einen Punkt wo sich diese Frage zwangsläufig stellt. (oder?)
Vielen Dank nina für Deine ,immer höchst willkommene Hilfe. (rot grins)
Liebe Grüsse
Knud


"von anderen Welten komme ich ,mit meinem kleinen Dichterschiff"

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