Hallo Sonnenschein,
ich habe mal versucht, ein paar Anmerkungen zu machen, die Dir vielleicht weiterhelfen:
Du arbeitest hier mit Gegesätzen, was schön ist. Du solltest aber darauf achten, dass die Gegensatzpaare auch stimmig sind:
"voll - kahl" ist in Ordnung.
"grün - leer" ist es nicht und das leer ist auch nur eine Wiederholung von "kahl". Hier solltest Du etwas anderes suchen.
"gestern noch glühend heiß" - hier hätte ich lieber wieder ein "und", damit das Paar zur folgenden Zeile deutlicher herausgestellt wird.
"glühend - düster" ist etwas krumm, da "glühend und heiß" eh nicht so gut passt, solltest Du meines Erachtens nach das "glühend" austauschen.
"heiß und kalt" ist wieder in Ordnung.
Das sich rot färbende Meer hat eigentlich nichts bedrückendes an sich - im Gegenteil: Sonnenauf- und -untergang im Meer sich spiegeln zu sehen, erzeugt eher eine angenehme Stimmung - das Meer braust auf" wäre vielleicht eine Möglichkeit, wobei dann leider ein Bruch entsteht. Denn bisher und auch im letzten Teil geht es bei der ersten der Dreizeiler immer um das "Hinab" einer Sache. Das ist beim Meer allerdings ganz und gar unmöglich. Auf das Doppelpaar verzichtest Du auch in diesem Versteil, weshalb ich im Rahmen der Übereinstimmung hier ganz und gar umschreiben, oder aber weglassen würde. Allerdings wären die Zeilen dann wahrscheinlich zu kurz, also suche lieber - zwinker*
Deine letzten beiden Zeilen haben auf den ersten Blick Gesicht, auf den zweiten aber schaue ich etwas fragend: Wenn Kerzen herunterbrennen, erlöschen sie von selbst. Dies aktive Lichtauslöschen macht eigentlich keinen Sinn.
Dass hier in den letzten beiden Zeilen nun von den Paaren abgewichen wird, finde ich gut, da es eine besondere Betonung gibt. Das klappt aber nur, wenn das vorhergehende tatsächlich einem Schema folgt.
Das sind so meine Überlegungen, wenn ich das Gedicht sehr streng ansehe. Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.
Liebe Grüße
Nina