Du leuchtest mir, weit wie die Sterne.
Gedanken, die mir so vertraut,
Bescheinen warm mich aus der Ferne.
Ganz nah scheinst Du mir, zweite Haut.

Und würde ich Dich nicht noch spüren,
- In mich die Spur tief eingebrannt -
Mich würde doch Dein Sinn verführen,
Mein Fühlen, Denken ist gebannt.

Bist aller meiner Sinn' Genuss,
Geliebter - Freund, auf uns're Weise.
So sende ich auf diese Reise,
Für Dich hier meinen Geisteskuss.

Hallo Therzi,

das gefällt mir mal wieder recht gut, wenngleich ich zwei immense Schwachstellen zu sehen meine: Strophe ein Zeile drei: "mich" ? Wo siehst Du hier den Bezug? Strophe drei schmeisst das Gedicht mit diesem schrecklich unreinen Reim aus der Bahn. Da solltest Du dringlich ändern.

Ansonsten: "Zweite Haut" ist wunderschön gewählt, während die erste Zeile der dritten Strophe dann ein wenig zu ausgelutscht nüchtern daher kommt. Gerade dies "mein Bruder" lässt mich sofort an Winnetou denken, schmunzel. Der "Freund im Geiste" ist so eine Romanzenwendung, die doppelt unschön wird, da der "Geisteskuss" hier erneut denselben betont. Die letzte Zeile gefällt mir zwar gut, aber ändere dann bitte die erste - musst Du ja eh für den Reim, zwinker*

Vielleicht geht es nur mir so, aber bei der zweiten Strophe muss ich auch an mehr denken, als an die geistige Verbundenheit: "in mich die Spur tief eingebrannt" hat eindeutig Beziehungscharakter mit körperlicher Nähe. Die nächste Zeile unterstreicht dies noch. Aber wie gesagt, dass mag mein persönliches empfinden sein.

Metrisch einwandfrei und auch bzgl. der Reime (bis auf den genannten) sind stimmig, wenngleich nicht gerade originell. Das müssen sie für mich aber auch nicht immer sein.

Ein derzeit recht ordentliches Gedicht, aus dem Du aber mit etwas Korrekturen erst etwas ausserordentlich schönes schaffen wirst... Du verstehst schon, wie ich das meine.

Lächelnd
Nina

:) Nina, hi!

In Strophe 1 ist "besonnen" als Verb gemeint. Die Gedanken besonnen mich. Aber da das wohl missverständlich ist, suche ich mal einen passenden Ersatz, ja?

Strophe 3... Hm, dann fang ich mal an zu grübeln (und ja, da ist sehr wohl ein körperlicher Bezug zu sehen ). Aber Indianer wollte ich natürlich nicht wachküssen.

Danke für Deine Kritik (und auf ans Werk).

Köpfchenrauchend
lieb grüßt
Anke

Hallo Nina,

nun hab ich das Reimschema der letzten Strophe gleich mitgeändert (umarmend - wie sinnig).

LG Anke

hm, Du hast recht: Es macht an dieser Stelle schon Sinn, das Reimschema zum umarmenden Reim zu wechseln. Ich stehe zwar diesen Wechseln immer skeptisch gegenüber, aber in diesem Falle doch mit zustimmenden Nicken. Deine Änderungen gefallen mir.

Danke dafür und liebe Grüße nochmal
Nina

Das freut mich. Ich habe das Gefühl, das je besser man seine Zeilen kennt, desto betriebsblinder wird man und merkt nicht mehr, wo es hakt.

Freu mich, wenn es Dir gefällt, Nina. Aber ich muss doch Dir danken (s.o.), da-->!

Liebe Grüße
Anke