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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 606 mal aufgerufen
 Friedhofstor
wolkenwald Offline

Administrator


Beiträge: 213

05.04.2005 13:10
Geisel des Meeres Antworten

Geisel des Meeres

Bin geläutert durch den Wind,
Und begleitet von den Wellen.
Auf den Wegen meines Lebens,
Die des Geistes Fesseln sprengen.

Die mich seit Jahren hier festhalten
Gefangen, die Geisel aller Meere
Ohne Hoffnung auf die Rettung
Weil oben niemand mich vermisst.

gebe ich mich dem Schicksal hin,
ich, Opfer dieser kalten Welt.
Auf das mein Leben ich verschenke
Und schweigend es in Starre fällt

_____________________________________
Lesen ist wichtig! Es sind ja nicht alle so begabt wie Daniel Küblböck: Erst einmal ein Buch schreiben, bevor sie eins lesen…
Kaya Yanar(geboren 1973), türkisch – deutscher Kabarettist („was guckst du?“)

Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

05.04.2005 20:06
#2 RE:Geisel des Meeres Antworten

Hallo Wolkenwald,

ein freies Gedicht ohne Reime - die Metrik allerdings lässt mich erstarren. Hast Du Dir dabei etwas gedacht??? In Strophe eins erscheint mir das so, denn da ist die Metrik stimmig. Entweder hast Du Dich bewusst aus dem Schema herausgeschrieben oder bist unbewusst weiter Deinen Gedanken gefolgt.
Vielleicht bringt mir der Inhalt eine Antwort hierzu:
Erstaunlich: Strophe eins erzählt von der Befreiung, hält sich aber an eine metrische Form. Strophe zwei hingegen schildert die "Gefangenschaft" während die Metrik leichtfüssig vor sich hin marschiert.

Inhaltlich erstaunt mich auch folgendes: Eine Geisel, ein Opfer "verschenkt" eigentlich nicht, ihr wird etwas genommen. Auch dies "Fesseln sprengen" ist eigentlich stets positiver Natur, hier aber endet es im Negativen, in der Aufgabe in ein Schicksal, dass nicht das vom lyr. ich gewünschte ist. Und dann kommt die Starre, nachdem die Fesseln fielen...

Das werde ich mir morgen nochmals in Ruhe ansehen müssen - vorerst hast du mich verwirrt.

Herzlichste Grüsse
die Nina

wolkenwald Offline

Administrator


Beiträge: 213

11.04.2005 18:57
#3 RE:Geisel des Meeres Antworten

Hi lines

Die Geisel der Meere. Man könnte dieses Werk durchaus als einen Meilenstein meiner kreativen Schaffensphase betrachten, vor allem was den Verwirrungsfaktor und den schwarzen Humor, oder ist es gar Galgenhumor, der hinter diesen Zeilen steckt betrifft. Das Werk ist bereits relativ alt – etwa zwei Jahre – und konnte inhaltlich bisher erst von einem Menschen entschlüsselt werden. Gleich vorweg: Die Geisel der Meere an und für sich klingt eigentlich recht anständig. Jedoch wirst du diese Meinung relativ bald ändern, wenn du erfährst, wer die Geisel der Meere ist. Da wird es nämlich dann richtig makaber und man möge es mir verzeihen. Damals war ich noch junge 17 Jahre alt ;) und gerade auf einer sehr depressiven Welle. Aber du hast ja einige Punkte angesprochen, die dich verwirrt haben, wenn ich dir aber das passende Signalwort gebe, dann wird sich das schlagartig ändern.

Die Hilfe, die ich dir beim Suchen der Antwort gebe ist das Wort: Wasserleiche.

Bring das in den Zusammenhang mit der verwirrenden Metrik und dem Titel, im besonderen mit dem Wort Geisel, dann entsteht vor deinen Augen eine ganz andere Sichtweise, die sehr auf schwarzem Humor beruht und zugegebenen sehr makaber ist, und dir auch nicht unbedingt gefallen muss ;)

Dazu muss gesagt werden, dass dieses Werk noch aus meiner Zeit als Admin im alten Dichterplanet stammt.

Ich hoffe ich konnte dir etwas bei der Suche der Lösung helfen.

Lg Kam

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Kaya Yanar(geboren 1973), türkisch – deutscher Kabarettist („was guckst du?“)

Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

12.04.2005 20:33
#4 RE:Geisel des Meeres Antworten

ok, ich baue also brav die Wasserleiche ein...

Eine Wasserleiche treibt immer wieder nach oben, es sei denn, man beschwert sie mit Steinen. Da hätten wir dann die Geissel/Geisel? Züchtigungswerkzeug und Gefangene in einem, denn schliesslich kann sie nicht fort. Das wird Dir freilich nicht reichen...
Ob der Wasserleiche stosse ich auf Gegensätze: "weil oben niemand mich vermisst": Nach Wasserleichen wird doch meist gesucht, doch nicht in diesem Gedicht. Darum bleibt sie wohl auch gefangen in den Untiefen, die verschlingen, anstatt sie sich brav mit Luft füllend zu lassen und nach oben zu treiben. Die Bewegungslosigkeit steht im Vordergrund und scheint bedingt durch das Gedankengut, dass keiner vermisst, keiner wollte oder implizierte?
Ich bleibe dabei - die Geisel ist auch Geissel in ihrer Hartnäckigkeit. Vielleicht meintest Du das mit schwarzem Humor? Sie wurde versenkt und ist doch nicht versunken, da stets doch noch da.

Der letzte Satz lässt die Erstarrung sich wieder öffnen, denn wer Leben schenken könnte, wäre nicht tot, wäre er nicht so geschwiegen.

Es ist die Sprachlosigkeit, die andere bewirkten im Schweigen - letzter Versuch für Heute...

*Gedankenverloren*
Nina

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