Hallo wolkenwald,

ich habe zunächst mal Deine Metrik aufgezeichnet, weil ich doch immer wieder ins Stolpern geriet.
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Mir ist das zu wirr. Der Daktylus gefällt mir bei den Zeilen als Rhythmus sehr, ich denke, Du solltest bei ihm bleiben, der Jambus erscheint mir zu leicht dafür. Der Trochäus in der jweils letzten Zeile hat seine Berechtigung, wenn Du ihn so anlegst, dass er automatisch gelesen wird, wie hier (S2V4 bitte "zur Hölle", dann ist es rund). Du überarbeitest das sicher noch?
Die Reime sind als Paarreim in a und d unrein.
Ich beginne an Absicht zu glauben. Überzeuge mich mal davon, dass Du absichtlich die Linien durchbrochen hast, um die Zwanghaftigkeit zu visualisieren.
Zum Inhalt habe ich für mich zwei mögliche Interpretationen: Die zerbrochene Beziehung (die Liebe als einziges Kind) oder ein wirklicher Kindestod (eher unwahrscheinlich). Deine Bilder finde ich gut gewählt. Die Liebe als einziges Kind, den Augapfel; der Tod, also das Verabschieden aus der Nähe; besonders S2V1 und S2V2 gefallen als Bild, aber genau hier erschlägt mich die Häufung von Kummer, Trauer, Schmerz. Mit einem Kreuzreim (auch insgesamt) hättest Du das für mich entzerrt. Der Sprung, S2V3, hat sich mir noch nicht so recht erklärt. Ich suche nach der Verbindung zwischen den leidvollen Zuständen der beiden ersten Zeilen hierzu. Springt das lyr. Ich aus sich selbst heraus, indem es verbalisiert? Springt es in seinen Tod, weil es leidet? Springt die Seele entzwei (dann "in")? Ich neige dazu, diese Zeile auf Strophe eins zu beziehen.
Und ergänze, was ich bisher schrieb! Es gibt einen dritte Interpretationsansatz: Das lyr. Ich betrauert den Freitod eines geliebten Menschen. Und gibt sich auch mit Schuld daran. Das wäre eine weitere einleuchtende Version!
Ich verlasse Dich jetzt erstmal, metrisch und inhaltlich verwirrt, und hoffe Du gibst mir mal eine Schubs in die richtige Richtung!? Habe ich schon erwähnt, dass die Formulierung "Rosenweg in die Hölle" schon fast genial ist? 
Grübelnd-liebe-Grüße
Anke