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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 557 mal aufgerufen
 Kanonenfutter
Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

07.04.2005 19:01
Bleiben Antworten


Einst siegte die Welle
über den Sand,
überspülte die Spuren
vom feuchtkalten Weg.

Dann furchte die Ebbe
klärend den Strand,
sie entsetzte mit Wahrheit
da nichts mehr versank.

Nun schöpfe ich Wasser
mit blosser Hand,
ich verlösche was jemals
mich von hier trieb.


therzi Offline

Moderator


Beiträge: 186

07.04.2005 21:54
#2 RE:Bleiben Antworten

Hallo Nina,

nachdem ich beim "ledernen Sonntag" ein wenig zu spät ansetzte, versuch ich jetzt mal früher da zu sein.

Dir ist hier ein sehr besinnliches und herrlich gemaltes Werk gelungen. Ich versuche mich mal daran:

Zunächst beschreibt das lyr. Ich, wie wohltuend auslöschend das Meer, das ich als Alltag und seine Maskerade und Gewohnheit deute (aber erst mal weiterschauen), unangenehme Erinnerungen und Erfahrungen überdeckt.

Dann aber lässt der Selbstbetrug, oder der Alltag, eine Lücke zu (ein schönes Wattbild!). Auf dem gerippten Sand (gefurcht) würde nun alles sichtbar, was zuvor bedeckt war. Entsetzlich, auf alles zu stoßen, was man so tunlichst übersehen hat.

Schnell, ganz schnell muss Normalität wieder hergestellt werden, das lyr. Ich ist bereit, jede Anstrengung auf sich zu nehmen, wünscht sich verzweifelt den alten Gang wieder herbei.

Ich lese Dich so, dass in der Beziehung des lyr. Ich's vieles ungesagt und unerwünscht unter dem Teppich bleibt. Auch wenn das Meer ja in periodischen Abständen den Strand freilegt, so denke ich, dass hier die Tide größere Abstände, als 12 Stunden hat. Bei Gelegenheit, vielleicht ein Konflikt, vielleicht eine Spiegelung, eine Messung an Anderem, wird es Ebbe (schönes Bild). Und dann wird offensichtlich, wieviel Schutt schon am Strand lagert. Und der Wunsch, diesen Schutt, das Verschüttete, wieder zu verdecken, mit Wasser zu bedecken, damit er nicht stört und man wie gehabt weiter machen kann, wird beschrieben.

Ein Blick auf die Metrik:

insgesamt ein Daktylus, Zeile 3 jeweils Anapäst (Kampfansage?)

xXxxXx
XxxX
xxXxxXx
xXxxX

xXxxXx
XxxX
xxXxxXx
xXxxX

xXxxXx
xXxX <-- Bruch, aber angebracht, da eine wichtige Zeile
xxXxxXx
XxxX

Dein räumlich entfernter Reim in V2 unterstreicht den streng eingehaltene Rhythmus und gefällt mir sehr! Er erzeugt ein willkommenes kleines Wiedererkennen, wenn man sich ohnehin schon fragt, warum man so leicht in deine Melodie findet.

Ich mag Dein Werk sehr und gedanklich fühle ich mich in dem Bild auch ein wenig zu Hause.


Liebe Grüße
Anke

Linespur Offline

Supermoderator

Beiträge: 321

08.04.2005 08:11
#3 RE:Bleiben Antworten

Hallo Therzi,

vielen Dank für Deine Wohlwollende Bewertung. Zu Deiner Interpretation bleibt nichts hinzuzufügen - sie ist stimmig. Mit der Metrik-Analyse hast Du mich überrascht, da der Bruch von mir weder gewollt, noch empfunden wurde. Schreibend betonte ich das "mit", so dass wieder XxxX entstand. Dass es aber xXxX richtiger wäre, sehe ich nun ein. Es fällt mir dennoch schwer, es so zu lesen - so verwirrend ist unsere Sprache halt manchmal, schmunzel.

Herzlichst
Nina

dopamin86 Offline

Supermoderator

Beiträge: 389

08.04.2005 16:25
#4 RE:Bleiben Antworten

Hallo Nina!

Ich muss gestehen, ich hatte ernsthafte Probleme beim Verständnis deines neuen Werkes. Lediglich der Begriff der Erinnerung drängt sich mir auf. Erinnerungen, die auf Grund der Ebbe wieder freigelegt werden und herbe Schmerzen und halbverheilte Wunden erneut aufreißen, um diese mit Salz zu würzen. Das lyrische Ich versucht und wünscht sich natürlich diese Erinnerungen wieder loszuwerden.

Ich hoffe die Interpretation trifft halbwegs zu.


Gruß
dopamin
_______________________________________

Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.

--> Faust - Der Tragödie erster Teil

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