Hallo Alma!
Ein recht interessantes Gedicht, das du hier hervorbringst, aber leider nicht frei von Fehlern.
Die erste Frage, sie sich mir stellte, war die Frage nach dem Sinn deiner Struktur. Welchen Sinn hat es, dass die erste Strophe 3 Verse, Strophe 2 6 Verse, die dritte Strophe wieder 3 Verse und die vierte dann ebenfalls wieder 3 Verse hat? Aus dem Kontext heraus konnte ich keinen ersichtlichen Grund ausfindig machen, der diese Aufteilung rechtfertigen kann. Daher fand ich dies doch arg seltsam.
Okay, Reime sind nicht vorhanden, aber das ist auch nicht zwingend notwendig. Allerdings hinkt die Metrik gewaltig. Ich hatte große Schwierigkeiten, dem Text voll und ganz folgen zu können, da ich ständig diverse Verse mehrmals lesen musste. Grund hierfür ist, dass der nötige Lesefluss nicht gewährleistet werden konnte. Das ist extrem störend und sollte dringend überarbeitet werden. Versuche daher zu aller erst die Silbenanzahlen deiner Verse anzugleichen, denn bereits dadurch wird dein Gedicht wesentlich lesbarer und wirkt so professioneller. Des weiteren ist mir aufgefallen, dass eine dünne fließende Luft doch relativ sinnlos dahergeflossen kommt. Es erscheint mir neu, dass Luft fließen kann. Luft kann säuseln oder soetwas ähnliches. Dies würde ich ebenfalls überdenken.
Zur Interpretation:
Für mich hört sich das Ganze nach einer übereilten Flucht an.
In der ersten Strophe muss eine Entscheidung getroffen werden, die allerdings Opfer verlangt und schwerwiegende Folgen nach sich ziehen wird.
In der zweiten Strophe werden die Umstände der Flucht näher erläutert. An Hand der Lippenbläue kann man ablesen, dass es wohl sehr kalt sein muss, während die Sonne untergeht und die Umgebung in ein unheimliches Dunkel eingetaucht wird.
In der dritten Strophe wird ganz kurz angedeutet, dass das lyrische Ich und das lyrische Du verletzt sind, vielleicht der Grund für die Flucht. Eine kämpferische Auseinandersetzung klänge da logisch und nachvollziehbar. Die Pfützen könnten ein Anzeichen für schlechtes Wetter sein.
Die letzte Strophe erwähnt zum ersten Mal direkt den Begleiter, der etwas in Händen hält. Der Schatten kann natürlich Symbol für vieles sein. Es könnten verblasste Erinnerungen sein, ein im Gefecht getötetes Kind oder vielleicht sogar eine Waffe. Da der Schatten häufig dunkel ist, könnte man ihn mit dem Bösen gleichsetzen, dies könnte dann die Waffe sein. Allerdings wäre auch Trauer denkbar, also das tote Kind. Es ist zudem auch möglich, dass der Schatten eine Art Schleier ist, der die Erinnerung an bessere Zeiten verblassen lässt.
Im Großen und Ganzen erinnerte mich das Gedicht geringfügig an den Erlkönig.
So, dies war es für das Erste. Ich bitte um interpretorische Aufklärung.
MfG
dopamin
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Signatur:Ich sage grundsätzlich ehrlich und direkt meine Meinung. Wer damit Probleme haben sollte, hat ein Problem.
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