Schwülheisse Luft ,über flimmerndem Land.,
Wolkentürme decken grauschwarz die Sonne.
Wir wischen Schweisss, mit schlaffnasser Hand-
So kann sie sein ,des Maien Wonne-
XXxXxxXxxX
XxXxXxxXxXx
xXxXxXXxX
xXxXxXxXx
Vögel fliehen hektisch-
Der Hund verkriecht sich unter`m Tisch-
Die ganze Welt ist jetzt elektrisch.
Im Gartenteich da springt ein Fisch.
XxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
Ferner Donner grollt.
Der Horizont ist tintenblau.
Windbräute kommen angetollt-
Die Wäsche birgt die Nachbarsfrau-
XxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX (eigentlich wohl XXxXxXxX)
xXxXxXxX
Dann gleissend, adrig Lichter zucken,
Der Himmel will sich teilen.
Angstvoll, sieht man sich Menschen ducken,
gesenkten Kopf`s,vorübereilen.
xXxXxXxXx
xXxXxXx
Xx xXxXxXx (auch denkbar xXxXxXxXx)
xXxXxXxXx
Es knallt dumpf ,wie von viel` Kanonen.
Schleusen öffnet der Himmel-
Blitze bilden feurig` Kronen-
Von Fern` der Feuerwehr Gebimmel.
XxX XxXxXx
XxXxxXx
XxXxXxXx
xXxXxXxXx
Nach fast unendlich langem Warten,
in dieser höllisch Gruft.
Stürmst du hinaus in deinen Garten,
saugst ein die gute, frische Luft.
xXxXxXxXx
xXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
Hallo Knud,
nachdem das WE nun doch sehr vollgepackt bei mir war, komme ich erst jetzt dazu diese Zeilen erneut zu betrachten. Ich habe einmal mit einer Aufstellung der Metrik angefangen, was bei Deiner Art zu schreiben gar nicht leicht ist.
Gerade bei der ersten Strophe bin ich mir nicht sicher - es wären wohl auch andere Betonungsmuster möglich.
Ein Wort wie "flimmerndem" ist in seinem Betonungsmuster eigentlich schon bildhaft - man hört das flimmern geradezu. Das kommt Dir vielfach zugute, denn obwohl Du kaum ernsthaft daran gehst, ein Schema aufzustellen, passt sich häufig der Rhythmus an den Inhalt an.
Auch wenn meine Xe dazu ein wenig wirr aussehen, liest sich Deine erste Strophe noch flüssig.
Etwas Bewegung vermisse ich nun aber in der zweiten Strophe. Obwohl der Inhalt mir "Hektik" übertragen möchte, ist diese nicht gegeben. Fast wirkt es auf mich, wie etwas gelangweit heruntergeleiert, was alles so passiert. Diese Rhythmik lebt erst wieder in dem Moment auf, da das Gewitter wirklich lospeitscht und glättet sich wieder - passend zum Inhalt - in der letzten Strophe.
Somit bin ich bei diesem Gedicht ein wenig hin und her gerissen: Ich liebe feste Klangmuster und bin dennoch bei Dir oft von der Beweglichkeit angetan. Dennoch würde ich Dir raten, Dich einmal genauer mit der Silbenzahl Deiner Zeilen und einem durchgehaltenen Metrum zu beschäftigen. Zum einen ist es für den Leser dann leichter zu folgen, zum anderen birgt auch dies mit Sicherheit einen Reiz für Dich.
Schön, dass Du die Fischzeile ausgeglichen hast, wobei auch jetzt noch ein Füllwort herhalten musste, schmunzel. Man braucht sie leider desöfteren...
Lieben Gruß
Nina
P.S.: Mich erinnert dies ein wenig ein älteres Gedicht von mir, das ich Dir darum einmal dazu einstelle:
Wetterspiele
Zart glänzend spiegelt Blattwerk sich in Pfützen,
die Ruhe täuscht, grad' tobte hier noch Sturm,
bog Bäume wutgewaltig bis zum Krachen,
fast freudig spielte er mit manchem Nachen,
schoss Blitze ab auf jeden hohen Turm,
kein Unterstand vermochte mich zu schützen.
Froh schmetternd tönen Stimmen aus den Zweigen,
der Klang ist neu, bis eben grollte Thor,
ließ Ängste donnerschlagend neu erwachen,
im heulend Wind erschallte laut sein Lachen,
wild schleuderte er Dreck und Schlamm empor,
kein Sonnenstrahl vermochte sich zu zeigen.
Laut plätschernd fließen Bäche, Spinnen weben,
die Luft ist klar, jetzt rieche ich das Land,
als Nebel hebt die Wärme sanft die Nässe
und Licht erleuchtet weit entfernte Pässe,
nach tosend Wetter wirkt die Welt entspannt,
sieh, allerorts erwacht erneut das Leben.