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Ein Blick, in Augen von Klarheit getrübt, ihr einstig’ Schimmer glänzend ermattet. Nur im Verschleiern der Wahrheit geübt, Gefühle sind längst nicht mehr gestattet.
Erdrückt von der Leichtigkeit der Sorgen, geschunden durch des Lebens zarte Hand, im Licht des Schattens sind sie verborgen, als Schmerzes Schleier aus Freude entstand.
was früh von Glücksgefühl in Hass umschlug, als weißes Leben schwarze Mauern baut, als Gevatter Leben zum Tod beitrug, worauf das Purpurherz zu Stein ergraut.
In Antwort auf: Ein Blick, in Augen von Klarheit getrübt, ihr einstig’ Schimmer glänzend ermattet. Nur im Verschleiern der Wahrheit geübt, Gefühle sind längst nicht mehr gestattet.
die vielen paradoxen bilder lassen wahrlich keinen durch"blick" in dieser strophe. anscheinend gesteht sich jemand etwas nicht ein. seine (vergehenden)gefühle. so verste ichs.
In Antwort auf:Erdrückt von der Leichtigkeit der Sorgen, geschunden durch des Lebens zarte Hand, im Licht des Schattens sind sie verborgen, als Schmerzes Schleier aus Freude entstand.
schon wieder nur gegensätze und unvereinbarkeit. leicht/sorgen, geschunden/zart, licht/schatten, schmerz/freude anscheinend findet es hier jemand schwer sich dem positiven zu öffnen? oder es gab eine enttäuschung nach dieser freude? ich weiß nicht so ganz. ansich ist es ja ein verständlicher text.
In Antwort auf:was früh von Glücksgefühl in Hass umschlug, als weißes Leben schwarze Mauern baut, als Gevatter Leben zum Tod beitrug, worauf das Purpurherz zu Stein ergraut.
das geht hier weiter. außerden ein wechsel zwischen präsens und präteritum.
ich denke es ist wirklich ein misfallen an positivem... aus fehlender selbstachtung heraus vielleicht. das verschleiern der wahrheit ist ein knack punkt, denn ich weiß nicht, ob das darauffolgend geschilderte die verschleirte wahrheit ist also die abgewandelte, oder ob das die zu verschleiernde ist.
das lässst beide richtungen offen und diese dualität liegt dem ganzen gedicht zugrunde. raffiniert, monsieur, raffiniert...
Ein Blick, in Augen von Klarheit getrübt, ihr einstig’ Schimmer glänzend ermattet. Nur im Verschleiern der Wahrheit geübt, Gefühle sind längst nicht mehr gestattet.
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Hier gleicht V4, dem 1. Vers der Strophe 1. V3 gleicht dem 2. Vers und V1 gleicht V4 der S1.
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Hier erweckst du ein wenig das Gefühl, als wolltest du die letzte Strophe von dem Rest mit einem reinen Jambus absetzen. Daher habe ich mich sehr bemüht, Z3 im Jambus zu lesen, aber es geht einfach nicht. WAr das Absicht? Vom Text her würde ich da keinen plausiblem Grund erkennen.
Es geht um ein Wesen, welches nicht mehr es selbst ist. Die früher klaren Augen sind getrübt. der Schimmer ist ermattet. Die Augen sind im Wahrheitsverschleiern geübt und es darf seine Gefühle nicht ausleben. Dass du hier die Augen als Anfang nimmst finde ich sehr wichtig. Die Augen sollen ja angeblich das Fenster zur Seele sein. Du vermittelst dem Leser einen guten Einblick in dieses Wesen. Hier bringst du schon den ersten Gegensatz, auf welche man im Laufe des Gedichtes öfters stößt. Der "Schimmer (ist) glänzend ermattet. Wie kann etwas glänzend ermatten? Es spiegelt sich vermutlich in den gebrochenen Augen der ursprüngliche Glanz wieder. Mit dieser Aussage lässt du ein klein wenig Wehmut aufflammen, da ich als Leser mit dem Wesen mitfühle und gerne diesen Glanz noch erleben würde. Hier beginnen die Gegensätze erst richtig. Von einer Leichtigkeit kann man rein Technisch nicht erdrückt werden. Man kann höchstens von dem Gefühl, dass die Sorgen immer schwerer werden erdrückt werden. Vielleicht ist es auch so, dass niemand die Sorgen des Wesens wahrnimmt und als leicht abstempelt und sie daher immer schwerer im Selbstmitleid wiegen? Des Lebens zarte Hand schändet das Wesen. Vermutlich sind es kleine Dinge, die das zarte Leben unmerklich immer härter werden lassen. Im Licht des Schattens sind sie verborgen wird dementsprechend heißen, dass für besagtes Wesen die Sorgen und die Welt in einem klaren Licht steht. Für den Rest der Welt aber im Schatten. Daher sind sie für alle anderen nicht zu sehen. Der Schleier entstand aus der anfänglichen Freude, dann jedoch nahm das Wesen die wahre Welt war und wurde vom Schmerzesschleier eingehüllt. Müsste das 'w' am Anfang nicht groß sein? Die erste Zeile finde ich sehr abgedroschen. Es ist zwar auch ein Wiederspruch, aber kein besonders einfallsreicher, wie ich finde. Das Glücksgefühl schlug also, wie oben schon vermutet in Hass um. Das Wesen bemerkt allmählich, dass das weiße, reine Leben gar nciht so rein ist, sondern so manche unschöne Überraschung bereithält. Die schwarzen Mauern könnten eine Anspielung auf die DDR sein. Die Deutschen waren der Meinung, hr Leben sei toll und bemerkten dadurch gar nicht die schwarzen Mauern, die man um sie herum baute. IN diesem Gedicht fühlt sich das Wesen irgendwann dadurch eingeschränkt. Gevatter Leben könnte, wenn ich meine These mit den schwarzen Mauern weiterspinne, Hitler sein. Das Purpurrote Herz ergraut zu Stein, weil es nach all seinen Emotionen und Begeisterungen die Wahrheit der Welt und seines Lebens sieht und wird abgestumpft.
Nun, ansich ein ganz nettes Gedicht, ich habe aber schon besseres von dir zu lesen bekommen. ;)
Hier die langersehnte Antwort. Hab euch ja lange darauf warten lassen und möchte mich dafür gleich vorweg entschuldigen. Hatte aber noch ein paar „Kleinigkeiten“ zu tun und die haben leider doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen.
Also Schritt für Schritt.
Zwei absolut unterschiedliche Interpretationen und beide auf ihre Art richtig, da man hier wirklich sehr frei reininterpretieren kann. Vor allem der Vergleich mit der DDR ist wirklich spitze und es fällt mir schwer diesen zu widerlegen obwohl ich versucht habe, ein paar plausible Gründe zu finden, die dagegen sprechen würden. Leider erfolglos.
@ nebelregen, vögelchen und winni
Jetzt interpretiere ich mal mein eigenes Werk.
In Antwort auf: Ein Blick, in Augen von Klarheit getrübt, ihr einstig’ Schimmer glänzend ermattet. Nur im Verschleiern der Wahrheit geübt, Gefühle sind längst nicht mehr gestattet.
Die Gefühlsbasis spielt hier eine besondere Rolle. Wie man merkt versuche ich hier eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit zu konstruieren. Dem lyrischen Ich wird der Blick von der Klarheit getrübt. Wie soll man dieses Paradoxon erklären. Von Klarheit getrübt…Das lyrische Ich hat lange über etwas nachgedacht - den Sinn des Lebens – und es wird ihm plötzlich etwas klar, ein Fehler der von ihm begangen wurde in seinem Leben. Dadurch resultiert der gegenteilige Effekt in Vers 2. Glänzend ermattet… das Glänzen, dass das lyrische Ich durch die getrübte Klarheit erlangt hat ermattet gänzlich. Der letzte Schimmer verschwindet aus den Augen des lyrischen Ichs. Und jetzt kommt der Grund, warum dieser Effekt überhaupt erst begonnen hat. Das lyr.I. hat sich sein ganzes Leben lang bisher etwas vorgelogen hat (V.3) und das er sich deswegen Gefühle nicht mehr erlauben konnte, sie nicht mehr zulassen konnte.
In Antwort auf: Erdrückt von der Leichtigkeit der Sorgen, geschunden durch des Lebens zarte Hand, im Licht des Schattens sind sie verborgen, als Schmerzes Schleier aus Freude entstand.
Die Leichtigkeit der Sorgen resultiert aus Strophe eins. Nachdem sich das lyrische Ich über seine Fehler bewusst wurde, brechen Sorgen über ihn herein. Sorgen die er mit Leichtigkeit verhindern hätte können (V.5), die jetzt aber nach der Zeit für jedermann sichtbar sind und die er nicht mehr verbergen oder verstecken kann. Des Lebens zarte Hand hat ihn eingeholt und seine Zeitzeugen hinterlassen. Diese Zeitzeugen spiegeln sich nun überall wieder. Mit dem Licht des Schatten sind hier die Zeugen gemeint, die jedermann bekommen wird. Er ist stark gealtert. Jedoch auf eine Art und Weiße, die ihn selbst erschrecken ließ und das ganze aufgrund von V.8. Entstanden auf der einen Seite durch die Lüge auf der anderen Seite durch den Schmerz, der dem lyr.I. zugefügt wurde in Zeiten, wo er große Freude empfunden hat. Dieser Schmerz hat das lyrische Ich gebrochen und zu dem Entschluss getrieben, keine Gefühle mehr zuzulassen. Dadurch resultiert auch das Lügen.
In Antwort auf: was früh von Glücksgefühl in Hass umschlug, als weißes Leben schwarze Mauern baut, als Gevatter Leben zum Tod beitrug, worauf das Purpurherz zu Stein ergraut.
Das Ganze hat bereits früh begonnen. Damals war das lyrische Ich noch glücklich, wenn es sich selbst und auch die anderen anlügen konnte. Doch diese Lügnerei schlug relativ schnell ins Gegenteilige um. In Hass – auf sich selbst und auf andere.
Das Resultat sind die schwarzen Mauern aus Vers 10. Hier passt die Parallele zur DDR, die Vögelchen angeschnitten hat. Wenn mich meine Geschichtekenntnisse nicht ganz im Stich lassen, wurde die Mauer doch errichtet, weil zwischen Osten und Westen ein Zwist war, der als kalter Krieg zu bezeichnen ist. Jedoch wäre dann nicht Hitler als Gevatter Leben zu bezeichnen sondern die Atombombe und das Wettrüsten ;) Und das weiße Leben würde in diesem Zusammenhang darauf zielen, dass keine der Bomben hochgegangen ist.
Aber jetzt wieder zur eigentlichen Interpretation. Der Hass und die Erkenntnis entstanden in den letzten Stunden des Lebens des lyrischen Ichs. Jedoch ist dies dem lyrischen Ich bereits egal, da nach der Erkenntnis des Fehlers der Wille zum Leben ohnehin verschwindet und er resigniert und die letzten Stunden alleine, einsam und gefühllos verbringt.
@ vögelchen: Wie du siehts war deine Interpretation mit der DDR korrekt, da man hier, wie nebelregen bereits richtig erwähnt hat, wirklich weitflächig Interpretieren kann. Danke übrigens für die Analyse der Metrik.
@ nebelregen: Es lässt wie du bereits erwähnt hast eine Vielzahl von Interpretationen offen. Das Missfallen am positiven resultiert an den gemachten Fehlern des alternden lyr.I. Die Übertreibung des Paradoxon ist eher durch Zufall geschehen.
@ winni: J’espere que je peux t`aider avec mon interpretation.
Lg Kam
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