Geänderte Version zum Vergleich. Mir gefällt es so ganz gut. Aber wahrscheinlich bin ich schon etwas betriebsblind :-)
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Im frühen Regen wäscht
die Großstadt ihr Antlitz rein
doch der Regen ist sauer,
der junge Tag verdorben
bevor er seine Reife erlangt
Aus den Abwässerkanälen
pumpt der Schmant nach oben,
die Wolken reiten wild,
heute ist kein Tag
des Lebens
nur der eiligen Nabelschau
Im Rinnstein schwimmt
verschüttetes Leben
und der Tag ächzt
in den rostigen Schanieren der Zeit
da lieben sich zwei süße Junkies
Heiß und innig ist die Liebe
der Gasflamme
feurig abgeleckt der Löffel,
auf dem die Sonne kocht
Die Jungs tragen Unterleibchen
Dünn sind sie und noch so glatt,
jetzt wäscht noch ihre Jugend
und ein Hauch verderbter Liebe ihre Haut -
da ist die Nadel,
da die obszön lockende Ader
Und was der Tag nicht kann,
dass schaffen sie,
indem sie sich küssen
und gegenseitig die Sonne ins Blut drücken
der Regen spielt auf der Klaviatur
Aus Zeit und Raum,
der Atem wächst
und über der Stadt
wird aus dem Grau ein Silber –
der Schimmer ist hell
der Mond ist eine eiserne Kugel
und die Hand im Schoß
ist fordernd und warm
Das Fleisch pocht im Takt des Blutes
es reckt sich der Zuwendung entgegen
Der Gaskocher zischt freundlich
und der Regen schliert
wie Quecksilber durch die Stadt
denn hier ist Wärme
und ein Traum aus Junk
Die Vision paddelt im Blut
und durch die Venen,
die mexikanischen Jungs
küssen sich wild und im Westen
kippt der Tag in den Regen
Flattert in die späte Stunde
doch da schlafen sie schon,
eng umschlungen und
Brust an Brust,
Junkieliebe im Ausguss der Stadt