Hallo Dora,
mir erscheint es ungünstig, dass Du diese Werke in drei einzelnen Fäden verteilst, denn ich denke, sie stehen doch im engen Zusammenhang, nicht nur durch den Titel.
Ich habe sie mir also herauskopiert und zusammengestellt. Die Reihenfolge macht sie überzeugend. Als einzelnes Werk bietet jedes recht wenig - Gedankensplitter eben. Das heisst nicht, dass mich Deine Sprache nicht überzeugt. Bildarm und dennoch berührend schilderst Du hier Empfindungsmomente, die Dauerhaftigkeit versprechen.
Hier im letzten tauchen sparsame Reime auf, nämlich eigentlich nur Zeile vier zu acht, wobei man in der zweiten Zeile einen unreinen Reim unterstellen könnte. Ich gehe mal davon aus, dass dies keine Absicht war. Dadurch schaffst Du eine atmosphärische Stimmung, die dem lyr. Ich zuzustimmen vermag: Hier ist fraglos von Dauerhaftigkeit der Geborgenheit die Rede, die das lyr. Du zu geben vermag.
Teil eins kommt hingegen fast noch etwas ungläubig daher, wenngleich auch dort schon der sichere Pol gefunden zu sein scheint. Aber in diesem Teil ist noch von der "Asche", dem vergangenem Unheil die Rede und auch der zweite Teil kennt noch die "Angst". Erst der letzte Teil vermag sich ganz auf den Ist-Zustand zu konzentrieren ohne Rückschau und Kummerrest. Mir erscheint es fast, wie das Fortschreiten der Beziehung, in der erst Trost, Kraft und Liebe vermittelt werden musste.
Insgesamt gefällt mir Dein Werk einmal wieder - jedoch, ich plädiere es in seiner Gesamtheit darzustellen und nicht zu zerstückeln.
Lieben Gruß
Nina
P.S.: Was ich im zweiten Teil nicht verstehe: "der Knospe"? Es ist doch DIE Knospe, oder setzt Du hier tatsächlich einen Genitiv, dessen Bezug ich nicht verstehe?