Wenn Ich dein Gesicht erblicke,
Gedankenfetzen, Bildgeblitz,
Kann Ich deine Lippen schmecken.
Gesüßter Traum erhellt die Nacht.

Ich erschau're deines Atems,
Der den meinen mir entraubte
Und der meinen Nacken kitzelt
Während ich verzweifelt stöhne.

Unter deiner harten Hitze
Leide Ich verwöhnt zu werden.
Quäle deinen Satanskörper
Liebevoll mit meiner Zunge.

Doch noch muss Ich Stunden warten,
Ersterbend, wachend, sehnsuchtsvoll,
Bis du kommst, den Traum zu leben.
Erlebter Traum versüßt den Tag.
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Carpe noctem!

Hallo Stigma,

die Metrik ist interessant, rahmen doch Vers eins und vier mit dem Wechsel trochäischer und jambischer Zeilen den reinen Trochäus in Vers zwei und drei ein. Ich denke, das war gewollt?

Inhaltlich besonders interessant erscheint mir die dritte Strophe: Sowohl der "Satanskörper" als auch das "liebevolle Quälen" haben es mir angetan. Letzteres wohl ob des Bildes der unbändigen und nicht gestillten Lust, das sich mir heraus ergibt.
Tatsächlich stösst mir nur diese Stelle auf: "Gesüsster Traum erhellt die Nacht". Das passt mir nicht zum Rest des Gedichtes, ist es doch mehr dahingesagt, denn empfunden - so will es mir scheinen. Sicherlich führt diese Zeile auf das Ende zu, doch erscheint mir das erstens verfrüht und zweitens nicht notwendig. Ohne diese wäre Deine Schlusszeile meiner Ansicht nach wirkungsvoll.

Insgesamt gefällt mir dies Gedicht - ich denke, das kann man trotz der kritischen Anmerkung dem obigen entnehmen. ^^

Lieben Gruß
Nina

Danke, Nina. Freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt.

Ja, der Metrikwechsel war gewollt

Schade, dass dir diese Stelle nicht gefällt "Gesüsster Traum erhellt die Nacht". Damit wollte ich andeuten, dass das folgende nichts weiter als ein Tagtraum, eine schöne Erinnerung ist...

Liebe Grüße,
Sonja
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Carpe noctem!