der faden ist hier schon etwas älter. ich muss trotzdem mal antworten. solche verschwörungstheorien sind natürlich ein gefundenes fressen für antiamerkanisten. sowas wird mit kusshand entgegen genommen. verschwörungstheorien haben ein gutes. sie dienen der komödiantischen unterhaltung.
wie mal jemand treffend bemerkte: die größte ungerechtigkeit empfinden die europäer darin, dass sie bei der amerikanischen präsidenschaftswahl nicht wahlberechtigt sind. ich denke das karikiert auf ironische weise die selbst zugeteilte moralische überlegenheit ganz gut (auch die anderen fäden in dieser rubrik) gut das deutschland sowas ja nicht passieren wird. ähm, mit verlaub: deutschlan halts maul

Hallo, barfly.

Ich fürchte, ganz so einfach ist die Sache nicht. Wenn ich Dich recht verstehe, willst Du auf Folgendes hinaus: Die Deutschen haben unter Adolf Hitler sechs Millionen Juden vergast und ihrer rassistischen Ideologie wegen den schlimmsten Krieg der Menschheitsgeschichte begonnen. Nun, nachdem das deutsche Reich besiegt wurde, spielen wir neuen Deutschen Moralapostel und wenden uns gegen die USA, mit der Begründung, sie wären unter anderem so rassistisch - wobei wir Deutschen jedoch noch viel schlimmer waren. "Deutschland, halts Maul", weil wir Deutschen im Endeffekt immer noch die schlimmsten waren und deswegen nicht in der Position sind, anderen Diskriminierung und Rassismus vorzuwerfen.

Ich sehe das Problem jedoch ganz wo anders: Nämlich darin, dass die USA immer mächtiger werden und sich ihnen inzwischen niemand mehr in den Weg stellen kann. Und eine unangreifbare Supermacht ist immer eine schlechte Vorraussetzung für eine friedliche Zukunft. Gegenwärtig funktioniert es noch, zumindest für meine Begriffe: Afganistan und Irak, ich verstehe nicht, warum so viele Menschen deswegen Theater machen, da toben auf der Welt schlimmere Kriege, vor allem in Afrika.
Ich bin jedoch überzeugt davon, dass es die Demokratie nicht ewig geben wird, weder in den USA, noch in Deutschland, noch sonstwo. Wir Menschen sind einfach zu blöd für die Demokratie, und das System ist zu verwundbar (wenn man seine Feinde mit offenen Armen empfängt...). Aber was kommt nach der Demokratie? Davor habe ich Angst: Die USA in den falschen Händen, das kann fatal enden. Es darf nicht sein, dass eine einzige Supermacht die Welt dominiert, das lehrt uns die Geschichte, sowas ist immer übel ausgegangen.

Deswegen hat der Anti-Amerikanismus für mich auch etwas Positives, auch wenn seine Formen mitunter primitiv sein mögen: Man muss zeigen, dass man den USA nicht blind hinterherrennt, und dass man auch Kritik an ihnen übt. So fand ich es auch gut, dass sich Deutschland nicht am Irakkrieg beteiligt haben - nicht, weil mir die armen Irakis so leid tun, sondern weil man die Motive dieses Krieges in Frage stellen kann und gezeigt hat, dass man nicht überall mitzieht.

Das einmal kurz aus meiner Sicht, wir können das gerne diskutieren - sollten dann aber vielleicht einen neuen Thread eröffnen

Liebe Grüße
Nitro
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Früher war ich eitel, jetzt bin ich perfekt.
--W.C. Fields

hallo nitro

eben ganz so einfach ist es nun wirklich nicht. vielleicht ist es problematisch, dass die usa in dem maße so mächtig ist. auf der anderen seite ist es gut so. nämlich in hinblick auf die erneuten großmachtambitionen deutschlands. ich will das jetzt gar nicht weiter ausführen. nur soviel sei gesagt. um die bewerbung eines festen sitzes im un-sicherheitsrat war es unteranderen und am meisten amerika, die gesagt haben "deutschland bitte nicht. sehr gut, sage ich dazu. und da haben wir es auch, wie du schon richtig gesagt hast. deutschland sollte nicht in der position sein, zu sagen was falsch oder richtig ist (das ist jetzt sehr verkürzt) das ist natürlich auf die zwei (besonders auf den letzten), von deutschlan verursachten Weltkriege bezogen. ich sehe es auch in bezug auf ein neues erstarken des antisemitismus und deren chiffre versteckt in antizionismus, usw. welches land, wenn nicht amerika handelt noch unterstützend für israel. (guck dir nur mal die un-resolution betreffend des israel-palestina-konflikts an)

ob die demokratie bestehen bleibt, kann niemand wissen. vielmehr ist es aber denkbar, dass sich die wirtschaftsformen (produktionsweisen) ändern, mit ihr vielleicht auch die politischen systeme.

ich sage nicht, das in manchen punkten kritik an amerika nicht berechtigt wäre. es gibt gute und nicht so gute präsidenten. die ganzen unzulässigen vergleiche bush gleich terrorist und bush als dikttator sind dämlich. bei solchen sachen, wird versucht deutschland darüber zu rehabilitieren und die taten der ns-vergangenheit zu relativieren. leider ist der antiamerkanismus in deutschland ja administrativ verordnet worden. es ist sozusagen mainstream. egal ob rechts, oder sogenannte linke.

soviel dazu.

gruß
barfly
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Klecksographie macht süchtig. das ist das einzige Verrückte daran.