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Foltere die Fluchtgedanken, falte meinen Freiheitsgeist, lass die Wünsche, die versanken niemals mehr gen Himmel ranken, sperre mich in Kerkerzellen, denn mein Wille ist vergreist.
Schere meine Schönheitsreste, schwärze meine Schattenwelt, schnüre mir die Wahnsinnsweste, binde mich an kahle Äste, breche grausam meine Knochen bis mein Schmerzensschrei laut gellt.
Schenke mir die Schattenbrise, schmücke mich mit Schleierkraut, schaff ein Grab mir unter Wiese, löse mich und eben diese stille Sehnsucht, die mich quälte, mache mir den Tod vertraut.
ein schönes, metrisch korrektes Werk, wie man es von dir gewohnt ist.
Das lyr. Ich fordert eine unbekannte Person auf, es einzusperren. Es sagt, der Wille ist vergreist, also veraltet und nicht mehr willensfähig. Die Fluchtgedanken sollen gefoltert werden, um sie zu vertreiben. Gedanken und Wünsche nach einer Flucht, die nicht realisierbar ist, bereiten seelische Schmerzen, genau wie der Freiheitsgeist, der kämpft, bis er auf die Aufforderung hin gefaltet und somit gefesselt ist. Das lyr. Ich scheint sich die absolute Leere zu wünschen, um von seinen Qualen freizukommen. Es will von der Außenwelt abgeschottet in Kerkerzellen leben, um nicht mehr das Leben zu sehen.
Die Aufforderungen gehen weiter. Die Schönheitsreste (ich liebe dieses Wort ;) ) sind die Reize des lyr. Ich. Es kann sie nicht mehr ausleben, also sollen sie gestutzt werden. Die Schattenwelt soll geschwärzt werden, damit es sich selber nicht mehr sieht und sein Leben im Kerker. Die Wahnsinnsweste sind diese Zwänge, die es sich selber auferlegt. Die kahlen Äste wiederum ein Zeichen für die gewünschte Leere, wobei sich dieses Bild für mich nicht in den Rest einfügt, sehe ich doch in den anderen Zeilen ein lyr. Ich im Keller, jetzt jedoch eins hoch oben an einen Baum gebunden. Das lyr. Ich schreit immer mehr nach Qualen. Vermutlich, um das Leben doch noch zu spüren.
In S3 ist für das lyr. Ich alles vorbei. Es wünscht sich nur noch den Tod und die Erlödung. Es wünscht sich ein Grab unter der Wiese, unter dem Leben, denn was kann mehr leben als eine wilde Sommerwiese?
Wie gesagt, ein sehr schönes Werk. Eine nette Idee, die 'abendhelle Schattenbrise' weiterzu verarbeiten. Besonders für mich, da ich ja dieses Werk sehr liebte.
dass Dir die Schönheitsreste gefallen, das wusste ich ja nun schon. Deiner Interpretation bleibt eigentlich kaum etwas zuzufügen. Sehr verschlüsselt ist das Gedicht allerdings auch nicht, sondern arbeitet mit recht einfachen Bildern. Du hast dennoch Feinheiten herausgearbeitet: Die Wiese liegt hier hierbei besonders am Herzen. Darüber freue ich mich, denn die Lebhaftigkeit einer solchen war an dieser Stelle tatsächlich wichtig.
Dass die Intrerpretation nicht besonders schwierig war,wegen der einfachen Bilder, wollte ich eigentlich noch angefügt haben, habs dann aber wohl im Zeitdruck vergessen.
sehr fluid, dass stimmt, doch passt das Metrum nicht wirklich zum INhalt. Die Sprache ist nicht gefangen. Hier könnte jeder Inhalt stehen. Es klngt mir mehr nach Luft und Liebe, nach Geschwindigkeit. Also in meinen Augen hast du da den Sinn verfehlt. Dennoch kann die Sprache, also der Rest davon doch gefallen, denn starke Bilder untermauern deine Aussagen.
Ich würde eher sagen, dass es sehr zum Inhalt passt, da die Zeilen durch die betonte Anfangssilbe sehr eindringlich auf mich als Leser wirken. So sehe ich das, aber ich lasse natürlich auch gerne andere Meinungen zu :D
ein paar mehr männliche KAdenzen, die Enjambements raus. Vielleicht auch die Paarreime trennen und wenn es dann immer noch nicht reicht, vielleicht auch noch die Strophen auf 5 Verse kürzen.
... ´denn mein Wille ist -vergreist- (?) drum schenke mir die Schattenbrise bis mein Schmerzensschrei `entgelt´ ! Ein vergreister Wille setzt die Erkenntnis eines funktionierenden Verstandes voraus(wenn der nicht vergreist). Ein Wille kann also nicht vergreisen, allerdings kann der Verstand umnachtet sein und den Willen nicht mehr aktivieren! Habe ich mir so gedacht!
den "vergreisten" Willen hat Little recht gut interpretiert: Setze es mit gebrechlich, übermüdet, geschwächt, gebrochen gleich, dann funktioniert es schon.
Lieben Gruß Nina
Hallo Shila,
Deine Lesweise scheint eine ganz andere zu sein, als meine. Es ist ein Lamento, dass meiner Ansicht nach sich auch im Rhythmus ausdrückt. Die von Dir geforderten Änderungen widersprechen ganz und gar dem Schema und eine Umarbeitung halte ich in der von Dir gewünschten Form nicht machbar. Durch Streichung einer gesamten Zeile ginge nicht nur Inhalt, sondern auch das Reimschema verloren, auf dass ich an dieser Stelle grossen Wert lege. Ich fürchte, ich kann Deinen Wünschen nicht nachkommen.
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