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Schade, daß Du so schnell den Schwanz einziehst. Mein erster Eindruck hat mich also nicht getäuscht: Aus der Hüfte feuern und dann in Deckung gehen, wenn Substanz eingefordert wird in Form von Nachdenken. Vor allem Dein Hinweis auf die Eleganz der hochdeutschen Sprache, die Dir ein so hohes Gut ist, hat mir den Mund wässrig gemacht, aber leider beschränkst Du Dich auf deren bloße Postulation und bleibst den Beweis der praktischen Fähigkeit hierfür schuldig. Der Begriff "offtopic" sei als entlarvendes Beispiel genannt. Die Fähigkeit zu eleganter Ausdrucksweise setzt einiges voraus, was Deine schludrig hingeworfenen Zeilen vermissen lassen: sprachliche Geschicklichkeit, gediegener Wortschatz, feine Formulierungen... Für Dein bevorstehendes Abitur wünsche ich Dir gutes Gelingen in der Hoffnung, Du hast nicht Deutsch als Leistungskurs gewählt.
Karin Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
daß Du Münchner Mundart nicht lesen kannst, ist kein Beinbruch. Obwohl ich bei einer Vielzahl anderer Lyrikformen schon Testläufe gestartet habe, die allesamt für mich durchaus überraschend positiv ausfielen: daß nämlich auch Norddeutsche überwiegend gut mit meinen Texten klarkommen.
Ich würde mir wünschen, von Dir Beiträge in Berlinerisch lesen zu dürfen, denn mir stößt Nivellierung in jedweder Form sauer auf. Wir haben soviele symphatische lokale Eigenheiten in Sprache, Denk- und Lebensweisen und Kultur, die es wert sind, am Leben erhalten zu werden. Der Mensch ist nicht gleich, wir sind ungleich - und dazu stehe ich. In welcher Sprache ich mich am besten ausdrücken kann, in der schreibe ich - basta. Wobei meine Gedichte natürlich wesentlich besser - auch für Norddeutsche - zu verstehen sind, wenn ich sie mit entsprechend nuanciertem Vortrag lesend zum Besten gebe.
Ja mei, pflegt da die Münchnerin zu sagen oder: wer ko, der ko.
Grüße nach Berlin Karin
Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
Gebürtige Münchnerin - noch richtig, mit Münchnern bis in die Großeltern-Generation. Beruflich selbständig mit Webdesign, PC-Schulung, Desktop Publishing. Seit mehreren Jahren auch tätig in astrologischer Beratung und psychologischer Begleitung.
Ich wohne so ziemlich im Herzen Münchens (Gärtnerplatzviertel), eine Viertelstunde Fußweg zum Viktualienmarkt/Marienplatz und unmittelbar an den Isarauen. Begleitet werde ich seit 12 Jahren von Deutschen Schäferhunden, zunächst von Timy (ein 50 kg Plüschwolf, verstarb letztes Jahr an Aschermittwoch) und seit Juni 2004 von einer höchst agilen Schäferhund-Dame, der ich gerade ein paar Kunststücke beibringe, um ihren wachen Geist nicht in Tumbheit vermodern zu lassen. Mein eigener Geist braucht ebenfalls ständig Nahrung, wie mir überhaupt Nahrung in jedweder Form immer willkommen ist: von Weißwurst bis Hummersouflee, von Pfefferminztee bis Grand Cru - und die Hormone erst ... ja mei!
Zweibeinige Begleitung gibt es auch, aber in lockerer Form, denn eigentlich bin ich gebürtige Single: Ich brauche sehr viel Freiraum und Zeit für mich und meine wichtigsten Säulen im Leben - selbst verdientes Geld und eigene Wohnung - sind unantastbar. Und bei den Begriffen "Kompromiß" oder "Anpassung" kräuseln sich mir ohnehin die Nackenhaare. An dieser Stelle sei erwähnt, daß ich Widder bin. Selbst diesem ist klar, daß in einer Partnerschaft immer einer nachgeben muß - aber er ist es mit Sicherheit nicht.
Die Schreiberei betreibe ich schon relativ lange, an die Öffentlichkeit ging ich damit erstmals 1998 mit einer selbst organisierten Lesung, 1999 und 2004 folgten weitere. Zwischendrin Engagements als Gastleserin bei den in Bayern recht bekannten und arrivierten Dorfschreibern und beim Freundeskreis der Turmschreiber und noch ein paar Auftragslesungen. Es bleibt festzustellen, daß die erste Literatenmillion die schwerste ist. :-))
Noch ein paar Stichsätze (nicht allzu ernst): Ich kann gut mit Menschen, die sich auf das vorletzte Wort beschränken. In einem meiner früheren Leben war ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Weißbierhefepilz, denn das daraus gebraute Produkt wird mir wahrscheinlich noch mit 95 auf der Intensivstation eines Pflegeheims schmecken. Wenn ein Notarztwagen mit Blaulicht und Sirene an mir vorbeirauscht, fühle ich große Dankbarkeit, daß es nicht mich erwischt hat. Oft mißtraue ich Toleranz, weil sie meist ein anderer Ausdruck für Gleichgültigkeit, Trägheit und Angst vor dem Vertreten der eigenen Meinung ist. Es gibt auch Porzellanläden, die auf Elefanten warten.
Wahlspruch, Leitsatz meines Lebens? Habe ich in rauhen Mengen, für jede Lebenslage einen eigenen. Vielleicht einer, der ein wichtiges inneres Ziel beschreibt: man erwarte nichts, aber rechne mit allem.
Auf ein lustiges, geistvolles, albernes usw. Miteinander im Forum! Eure Karin
Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
War s erste Mal im Lebn in da Oper: Parsifal hat s gebn. Auf de Idee wär i nia kumma: hob a gschenkte Kartn gnumma.
Zerst war bloß Musi - ohne Singa, ums Publikum in Stimmung z bringa. Dann hams an Vorhang ghobn und auf da Bühne drobn a solchana Vahau! Stoa- und Metallblöck, oiss in grau, Stoffrest über d Deckn gspannt, und a Baugrüst no am Rand. Des hod bestimmt der Fima ghert, von der de Bühne aufbaut werd.
Dann hams guade vier Stund gsunga. Wos, is zu mir ned durchdrunga. I hob dann zuagschaut, wos de macha; da Musi nach wars nix zum Lacha: Koa Melodie, de oan beschwingat und de ma selber aa gern singat. Manchmoi hod mas fast ned ghert, dann hod auf oamoi s Blechzeug plärrt.
A Frau hod mit a Hauptrolln gspielt; sie hod d Bühne bsonders gfüllt. Sie is oa-, zwoamoi gstorbn, dann wiederbelebt wordn, hod weitergsunga - woaß ned recht, vielleicht war ihra aa bloß schlecht?
Dann war no wos mit Pfeil und Bogn, a Papperdeckel-Schwan is gflogn. Paar junge Madl, halbad nackert, ham an feschen Kerl anbaggert. Der hod se dann a Schachterl greit und olle ham se drüber gfreut. Warums vor eahm auf d Knia gfalln sann, Hob i leider ned erfahrn.
Um wos bei dera Oper geht, woaß i bis heut no ned. Gfalln hods ma aber scho! Des woaß i - aus m Feuilleton. Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
Bürscherl siegt a Rosn steh, rennt hi zu dera Bluma, de so rot und so vui sche. Sie is eahm grod recht kumma, damit a ned mit leere Händ zu seim neia Gspusi rennt.
Bürscherl sogt: "Du werst jetz brocha." D Rosn drauf: "Konnst probiern, na werst sauber gstocha." Bürscherl laßt se ned vawirrn, knickt de Rosen mittendurch mit am lautn Schmerzensfluach.
D Rosn stöhnt no, kurz vorm Sterbn: "Seiba schuid, hättst gwart, bis d Gentechniker fündig wern, hättst da d bluadig Finger gspart, waarst ned gstocha worn, weil na häd i koane Dorn." Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
Mei -nix konn i, nix bin i. Manchmoi glaab i, spinn i. I bin so schiach, so deppert, wia se oa Dreck zum andan läppert. Moment: fia soiche Psychosuppn gibt s Seibsthuifegruppn.
Da Jamsterer is ganga - fremd. Wia se d valetzte Seele stemmt: Der Saukerl, so a gscherter Hund! Wia a ma feiht, Stund um Stund. Mi hauts so rum, kumm ned klar - i brauch a Seminar.
Wieda net highaut, nix worn. Daß s wos werd, häd i gschworn. Warum meng de nia wia i? Dua doch oiss fia sie. Is mei beste Zeit scho gwesn? Hob do vo am Workshop glesn.
Wos soi i bloß doa? Kumm ned zruck und ned vor. Is s z friah oda scho z spät? Vielleicht bin i einfach z bläd? Es huift oiss nix mehr - do muaß a Coaching her.
Hod oiss kost 6.000 in bar. I bin bliebn, wer i war. Es häd wos Billigas gebn: nemma, wia s kummt - as Lebn.
Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
Hod oan da Sensenmo umgmaaht und werd ma nauf in Himmi gwaaht, reiht ma se ei am Haupteingang, d Warteschlanga is nia lang. Da Engelausweis werd ausgsteit, Da neia Namma war scho gwäiht: Koa Ahnung, wer se den ausdenkt! Ma kriagt no sei weiß Gwand umghängt, is fertig, wui scho Dankschön song, hod aber doch no was zum frong: "Ja, und Flügel kriag i koa? Wachsn ma de vo alloa?" In da Schreibstubn frommes Lacha: "Do muaßt erst an Flugschein macha!"
Am nächsten Dog de erste Stund. D Lernflügl sann knoibunt, damit se d Schüler scho vo weitn vo de Profis unterscheidn. As Flüglschlong an Ort und Stei lernt ma ziemlich schnei. Da Lehrer schärft uns bsonders ei: "Fliagts nia in graue Woikn nei!" Dann geht s ums Grodausfliang, ums Bremsen und a Kurvn kriang. Scho boid saus i mit Mords Effet wia friahra mit meim BMW.
Am letztn Dog im Schui-Parcour fliag i mei letzte Lehrlingstour: Bring an Turbo zum Aufjuchzen und Schuiterglenk zum Schluchzen. Vor mir a graue Woiknwand, konn ned auweicha - und nimms dant. D feichte Kältn auf de Schwinga bringt d Kondition ins Schlinga. Und mit jedm Flüglschlong leert se de Last, de d Woikn drong.
Damit is klar, wanns warum rengt: weil üba uns a Flugschui hängt.
Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
Wenn ma diaf ins Glasl schaugt, diafa, ois oam einglich daugt, werd ma blau, dalebt mitunter auf m Hoamweg s seibe Wunder, steit d Polizei beim Alkotest kaum no a Bluat im Körper fest. Des is aber koa blaus Bluat; wei sowos hod ma vo Geburt.
Grün werd ma vor Neid und bei starker Übelkeit. Nimmt letztre überhand, is ma weiß wia d Wand.
Da oa sigt schwarz, da ander rot. Und in da ollagrößten Not huift oam d rosarote Bruin an Blick mit schene Sachan fuin. Se schwarz ärgern is vakehrt, ma konn aa wartn, bis ma s werd.
Jahrzehnte kenna goidn sei. Und lodt oam jemand lächlnd ei: "Kumm an mei grüne Seiten", dann winka rosige Zeiten.
Grau is olle Theorie, aa de Maus vo vis-à-vis. Und olle Katzn in der Nacht ham de Farb zua eahnan gmacht.
Ma moanat, bei der Farbpalettn, daß olle gnua zur Auswahl hättn. Doch seng, bedauerlicherweis, de meisten nur in schwarz und weiß. Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
Lange Dog und Nächt dro gfeilt, jeds Wort, jede Zeile gstylt. Wos sei Liabste in eahm weckt, hod a in de Verse gsteckt. Und heit omds, do werd se s hern, ihr sei diaffe Liab erklärn.
Zitternd steht er erst vor ihr, dann foit a unversehns auf d Knia, hoit ihr an Rosenstrauß vors Gsicht und fangt o mit seim Gedicht:
"Ach, wia se oller Rosn Duft vawandelt in obgstandne Luft, in Deiner Gegenwart varraucht, de oiss in siaßn Odem daucht. Wia s eahnre Köpferl hänga lassn, ob Deiner Lieblichkeit vablassn. Wer in Dei holdes Antlitz blickt, werd an Leib und Seel erquickt. Unwürdig bin i, doch gesteh s: gesteh s...ähm, wia war des?"
Er stottert, stammelt, martert s Hirn, um sein Vortrog weiterzfiahrn. Doch umasunst, trotz oim Nochdenga: Er bleibt vor seim Geständnis hänga. Da ganzn Liebeslyrik Pracht ist mit oam Schlog zunichte gmacht. Bevor a ganz zum Narren grott Harrt a stumm da Liabsten Spott.
De aber lächelt dankbar nunter, macht n mit oam Satz wieder munter: "Kumm, bevor s de weida plogst - sog hoit einfach, daß d mi mogst." Es ist keine Schande, nichts zu wissen; aber es ist eine Schande, nichts lernen zu wollen.
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