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als Geo-Niete haben ich eben also mal zum Thema Baikalsee nachgeschlagen. Nun macht die erste Strophe mir etwas mehr Sinn : Konitnentale Riffzone, tiefster See der Erde und somit schaffst Du hier den Übergang vom Erdkern zum Wasser - im See befindet sich die tiefste Kryptodepression der Erde. Die erinnernde Brandblase: Erinnernd an die Erdentstehung, oder das allmähliche Plattendriften gegenüber der anfänglich starken Kontinentalverschiebungen? Wenn ich in Strophe eins diese Deutung lege, komme ich aber mit der zweiten nicht mehr zu Rande. Insgesamt scheint es mir so kryptisch, dass es kaum zu entschlüsseln ist. Gibst Du mir einen Tip?
schön, wie Du hier den Zeitmoment mit immer neuen Namen umschreibst. Das Meer hingegen setzt Du doppelt und gerade weil es mit dem anderen Element so schön gelang, Doppelungen zu vermeiden, stört es mich. Vorschlag: "fließt zurück in kalte Fluten"? Ansonsten stocke ich auch ein wenig bei der Wortwahl "Grösse". Das passt eigentlich nicht zur Unendlichkeit der Zeit, die Du hier ausdrücken willst. Hm, ganz kleinkrämerisch krittelnd: Das "und"..."doch" gefällt mir in der letzten Strophe nicht ganz. Besser schiene mir hier, den Uhren einfach den bestimmten Artikel "die" voranzustellen und das "und" zu streichen.
Insgesamt aber gefallen mir Deine Zeilen und die Stimmung, die Du darin aufbaust. Auch die Conclusio ist für mich wirklich gelungen - hier setzt Du einen sehr bestimmenden Punkt, der dennoch Raum für den Nachklang, also das Weiterdenken lässt.
Der Schein der vielen Kerzen taucht den Raum in ein unwirkliches Licht. Rauchschwaden liegen in der sauerstoffarmen Luft und mischen sich in den süsslichen Crack-Geruch. Basti schläft in der Ecke. Mit steifen Armen umklammert er seinen runtergehungerten Körper und nur die Beine zucken. Der Magersucht ergeben rennt er auch im Schlaf, um Kalorien zu verbrennen, denke ich da. Ich ziehe Syd ein wenig fester in meine Arme. Ein Schweisstropfen rinnt ihr über die Stirn, als sie mich träge anblinzelt. "Heute spinnt Trost ein Netz", meint sie verschmitzt. Aber ich schüttele kurz nur den Kopf. "Es war gestern der Tag, als es tröstlich war, Syd." Auf Korells Wange perlt rötlich der Schorf. Er ist vorhin beim Motoradrennen gestürzt und der Sand scheuerte blasse Haut blutig. In der Endrunde wird er nun nicht dabei sein, denn die Maschine hat er nicht wieder hin bekommen. Also trinkt er Wein, roten natürlich. Nur Toddy rennt geschäftig umher und vermisst den Raum. "Da stimmt etwas nicht", sagt er nun schon zum dritten Mal in die Runde und wieder reagiert keiner. Wütend schleudert er den Zollstock in eine Ecke. "Na, wenn ihr es alle nicht sehen wollt..." Dann lässt er sich von Korell die Rotweinflasche geben und setzt sich endlich. Ein tiefer Schluck lässt ihn erneut ansetzen: "Trotzdem, hier stimmt etwas nicht!" Ich streichele Syd sanft den feuchten Schopf aus der Stirn, ehe ich müde entgegne: "Was soll denn nicht stimmen?" Toddy guckt mich wütend an. "Miss doch selber nach!" Syd hält mich fest, als ich aufstehen will. "Morgen", sage ich da und Biene lacht laut. "Da gibt's nichts zu lachen", faucht Toddy, "der Wand fehlt ein Meter". Biene hält erschrocken inne, dann prustet sie wieder los. Ihre ansteckende Heiterkeit dehnt sich und plötzlich grinst sogar Toddy. Dann springt er erneut auf und ergreift wieder den Zollstock. "Lass es für heute doch gut sein", murmelt Syd. Doch dann hören wir alle dies Weinen, das aus der Wand dringt.
Der dumpfe Hilfeschrei spukt noch in meinem Kopf, als ich verschwitzt aufwache. Bettschwer liegt er neben mir und verspricht Geborgenheit. Als ich dichter rücke, umschlingt mich schlafend sein Arm. Fest eingekuschelt lasse ich mich auf den nächsten Traum ein und schliesse wieder die Augen.
ich bin untröstlich! Das wird natürlich nie wieder vorkommen - wobei, einem geschenkten "E" könntest Du entnehmen, dass ich Dir gern lange Beiträge widme.
Sry und herzliche Grüsse Nina
P.S.: Ich stimme Herrn Specht in manchen Punkten zu, zwinker.
Der alleinige Ansatz, den für Begriff "Kurzgeschichte lediglich die Textlänge als zu definierendes Merkmal zu verwenden, führt zu einem Irrtum. Daher will ich im folgenden ein paar wesentliche Merkmale der Kurzgeschichte aufführen:
Kurzgeschichten sind eine literarische Kurzform mit feststehender Gliederung in Einleitung, Höhepunkt und Schluß, wobei die Einleitung meist sehr kurz gefaßt ist und Höhepunkt und Schluß oft zusammenfallen. Sie sind durch den einfachen Aufbau mit nur einem oder wenigen Spannungsbögen gekennzeichnet. Die Kurzgeschichte ist meist auf ein zentrales Thema, eine These oder einen Effekt hin konstruiert. Die Einleitung beginnt gewöhnlich mit einem wichtigen Ereignis ohne eine groß ausgearbeitete Vorgeschichte. Man spricht dabei von einem direkten Einstieg. Der Schwerpunkt liegt in der Regel auf der bloßen Handlung, begleitende Erklärungen fallen oft weg. Typisch für die Kurzgeschichte ist das offene Ende oder die Pointe als überraschende Wende zum Schluß des Textes. Gewöhnlich sind Kurzgeschichten in sich abgeschlossen. Bis zu dreissig Seiten können eine Kurzgeschichte umfassen, wenngleich sie meist kürzer gehalten sind. Darüber hinausgehende Texte bezeichnet man als "Novelle", soweit sie nicht dem "Roman" entsprechen.
Weiteres Merkmal der Kurzgeschichte ist die inhaltliche Alltagsbezogenheit, die sich sowohl situativ als auch in der Sprache zeigt. Damit setzt die Kurzgeschichte Identifikationsangebote für den Leser.
Kurzgeschichten entstanden als short stories im Bereich der anglo-amerikanischen Literatur (z. B. Edgar Allan Poe) und setzten sich nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Deutschland durch. Bekannte Deutsche Autoren von Kurzgeschichten sind zum Beispiel Wolfgang Borchert, Heinrich Böll, Hans Bender, Wolfdietrich Schnurre, Marie Luise Kaschnitz.
Geschichte der Kurzgeschichten:
Bereits in der Romantik wurden kurze Texte, quasi Kurzgeschichten, gerne geschrieben. Wichtige Autoren der Zeit ab 1800 waren E.T.A. Hoffmann (Die Fermate, 1815; Rat Krespel, 1817; Das Fräulein von Scuderi, 1820), Achim von Arnim (Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott, 1818), Theodor Körner (Die Harfe, 1811), Friedrich Rochlitz (Der Besuch im Irrenhause, 1804) oder auch Heinrich von Kleist (Die heilige Cäcile, 1810, Das Erdbeben in Chili). Hier vermischte sich die Kurzgeschichte mit inhaltlich anders definierten Erzählungen wie der Kriminalgeschichte, der phantastischen Erzählung, der Musikererzählung oder der Künstlernovelle.
Stilprägende Kurzgeschichten
Besonders die Kurzgeschichten von Edgar Allen Poe prägten den Stil der Kurzgeschichte entscheidend: Reduktion auf ein zentrales Ereignis, klare - aber keineswegs einfache - Erzähltechnik, oft mit Rahmung und zeitlichen Vor- und Rückgriffen, galten als definierende Elemente der Kurzgeschichte.
Mit seinen phantastischen, grausigen und skurrilen Erzählungen wurde Poe zum "Schöpfer der Kurzgeschichte": Der Mord in der Rue Morgue (1841), Hopp-Frosch (1849), Die Maske des Roten Todes (1842), Der stibitzte Brief (1845), Das Gebinde Amontillado (1846).
Neben Poe verfasste Nathaniel Hawthorne zahlreiche stilprägende Kurzgeschichten. In Frankreich ist hier Guy de Maupassant zu nennen, in Russland Nikolai Gogol.
Die Kurzgeschichte seit 1900
Die Form der Kurzgeschichte ist und bleibt entscheidend geprägt von der amerikanischen short story. Autoren wie Mark Twain, Ernest Hemingway, Henry James, William Somerset Maugham oder Thomas Wolfe sind hier zu nennen. In der Nachkriegssituation in Deutschland benutzten die Autoren der "moralischen Generation" wie Heinrich Böll, Wolfgang Borchert und Günter Eich gern die Form der Kurzgeschichte, weil sie ideologisch nicht problematisch war. Gerade in dieser Zeit hatten zahlreiche Anthologien amerikanischer Kurzgeschichten auf dem deutschen Markt großen Erfolg.
Seither erschienen zwar große Mengen von Kurzgeschichten in der deutschen Literatur, beispielsweise von Wolfgang Hildesheimer, Siegfried Lenz oder Ilse Aichinger.
bis zur letzten Strophe habe ich gedacht, wir sollten es doch besser in die Glaubenskategorie verschieben. Die ist allerdings so bös sarkastisch gelungen, dass ich mir ein Auflachen nicht verkneifen konnte.
Wenngleich dichterisch ich es nicht unbedingt wertvoll finde, so ist Dir hier doch ein hübsches Stück voll schwarzem Humor geglückt. Insofern gefällts mir gut!
das strotzt hier nur so vor unreiner Reime und damit fängst Du Dir erst mal einen rügenden Blick von mir ein. Ansonsten gefallen mir ein paar Deiner satirisch und auch kritischen Ansätze recht gut. In der Ausarbeitung hätte man allerdings wesentlich mehr daraus machen können - gerade angesichts des Titels.
Mir scheint, Du wolltest es zu schnell zu Ende bringen?
so ganz sicher scheinst Du mir in Deiner Bilderwahl noch nicht zu sein, da ein roter Faden Dir immer wieder verloren geht. Gerade die erste Strophe reiht noch sehr diese aneinander, ohne dabei auf Zusammenhänge zu achten. Dabei sind die einzelnen Bilder sehr ausdrucksstark gewählt, das möchte ich betonen.
"Aufgestiegen aus Nebelschwaden" wirfst Du hin. Nun kann ich mir überlegen, ob es die "Todeswürze" ist, die da aufstieg. Ich nehme an, darauf wolltest Du hinaus, aber textlich wird das nicht belegt. Denn zu den "Nebelschwaden" passt die "Anstecknadel" nicht - wenngleich mir diese zweite Zeile sehr gut gefällt. Sie geht allerdings im Nebel verloren und nichts ist da, dem sie angesteckt werden könnte. In Zeile drei arbeitest Du dann mit dem nicht unüblichen "heiss-kalt" Gegensatz - innerhalb dieser Strophe sagt aber die Zeile eigentlich nichts aus. Der Bezug fehlt. Fast ebenso einsam steht dort dann die Zeile vier - für sich genommen und gerade ob der düsteren Stimmung ein gelungenes Bild.
Ich meine, Du solltest um hier zu verklaren, vorerst die Reihenfolge Deiner Strophen umdrehen. Nehme die letze zuerst und setze dann die derzeit erste und zweite ein, um "der Welten Glück" zu erläutern. Denn das ist doch Dein sarkastisch angelegter Bezug für diese beiden Strophen, wenn ich nicht irre? Mache deutlich, dass die Todeswürze der Menschen Anstecknadel wurde und versuche auch weitere Bezüge zu setzen.
In Zeile zwei geht es um das Hochhinaus-Streben des Menschen, in der Hoffnung, so seine Last abzuschütteln? Wenn ich sie so richtig deute, gefällt mir in dieser Deine Formulierung gut.
Insgesamt meine ich, bist Du derzeit noch sehr bemüht, möglichst kryptisch zu bleiben. Das halte ich auch angesichts freier Zeilen nicht unbedingt für den besten Weg, da Du damit zu viele Möglichkeiten dem Leser offen lässt und dieser dadurch eher geneigt ist, bezuglos den Text zu überfliegen, statt sich darauf einzulassen.
damit habe ich so meine Schwierigkeiten, wenngleich es mich andererseits anzieht. Das Hauptproblem ist sehr subjektiv begründet und hat nichts mit Deinem Gedicht zu tun: Ich mag einfach keine Tauben und in Verbindung mit diesen steigt unweigerlich ein Ekelgefühl in mir auf - erst recht, wenn sie in der Masse auftreten... Ich versuche das Gedicht aber einmal losgelöst davon zu betrachten. Inhaltlich erinnert mich dieses an ein Bild, dass ich mal zu Grundschulzeiten betrachtete: Franz von Assisi, der den Vögeln predigte, die ihn umschwirrten und ihm auf Kopf und Armen sassen. Mehr als ein Bild, scheint es mir auch kaum zu sein, wenn ich auf den Titel schaue. Ist dieser Platz doch für seine Taubenüberflutung bekannt. Allerdings versuchst Du dennoch einiges hineinzulegen. Eine Formulierung, bei der ich in's Schwanken komme ist: "greifend der Zeit". Diese klingt äußerst absonderlich, drängt die Frage auf, ob der Artikel nicht doch besser "die" hätte lauten sollen? So setzt Du hier einen Genitiv, dem der Bezug fehlt, oder es fehlt das "nach", dann natürlich kein Genitiv. Der Inhalt meint sich mir nur schwer über die folgende Zeile zu erschliessen: Fürchtet sie, in Zeitlosigkeit zu versingen ob der Stille und greift darum danach? Hm, btw: War es da mit all den Tauben tatsächlich still? Das ganze Flattern und picken und kreischen bedeutet doch eher Unruhe und Lärm?
Einen seltsam schönes Bild gelingt Dir in der letzten Strophe und dies mag sich mir ausdrucksstark zu erschliessen. Ich habe die Szenerie in diesen Zeilen regelrecht vor Augen.
So verbleibe ich mit etwas Erklärungsbedarf bezüglich des Greifens, ein wenig angewiedert, ob der Tauben und beeindruckt von Deiner Schreibe, smile*
ich habe dies ebenfalls gern gelesen und die Pointe entzückend überraschend empfunden. Tatsächlich habe ich vorrübergehend einen Alkoholiker im lyr.Ich vermutet, der rückfällig scheint nun einstudierte Möglichkeiten, seine Sucht zu verbergen, versucht anzuwenden. Diese Lesart wurde allerdings durch Deine wohlüberlegten Formulierungen ad absurdum geführt und somit ziehst Du die Geschichte recht straight durch.
Ich freue mich, bald mehr von dir in dieser Rubrik zu finden!
Der Begriff „Gedicht“ wird seit dem 18. Jahrhundert als Bezeichnung für poetische Texte der Lyrik (von Griechisch lyra = Leier) verwendet. Bei dem Gedicht handelt es sich um eine der drei Hauptgattungen der Dichtung (neben Epik und Dramatik). Die Bezeichnung wurde abgeleitet vom Verb "dichten" bzw. vom Nomen "Dichtung".
Ein Gedicht unterscheidet sich von anderen Textarten durch seinen meist hohen Formalisierungsgrad und die Verdichtung der Sprache. Die poetischen Mittel sollten stets dem zu transportierenden Inhalt angemessen gewählt sein.
Zentrale formale Merkmale eines Gedichts sind das Versmaß, der Reim, und die Strophe. Des weiteren kommen in Gedichten sprachliche Stilmittel, wie die Verwendung von Metaphern, Allegorien und Symbolen zur Anwendung. Allerdings sind eine Vielzahl weiterer Stilmittel natürlich maßgeblich, wie man sie zum Beispiel in der experimentellen Lyrik kennt.
Zur kurzen Erläuterung der Begrifflichkeiten: Versmaß: Das Versmaß legt den rhythmischen Fluss eines Textes fest. Er ist das Metrum der Sprache, die phonetische Komponente. Dazu gehören Silbenzahl, Akzent, Lautbildung und Tonhöhe, die sich vortragend bilden. Auch Sprachpausen werden durch das Metrikmuster festgesetzt. Es gibt hier sehr viele Möglichkeiten, in der Grundform Jamben, Trochäen, Daktylen und den Anapäst. Diese Grundmetren formen zusammengesetzte Versfüsse, wie zum Beispiel Blankverse, Alexandriner, Hexameter, Endecasillabo, Pentameter, Knittelverse oder freie Verse. Diese unterscheiden sich in der Folge von Hebungen (betonte Silbe, hier dargestellt als X) und Senkungen (unbetonte Silbe, hier dargestellt als x), dem Betonungsrhythmus der Worte also. Bereits der Duden gibt Hinweise darauf, wie ein Wort zu betonen ist. Nicht eindeutig sind im Sprachgebrauch die einsilbigen Worte. Ihre Betonung richtet sich stets nach dem vorgegebenen Rhythmus auf der Satz- oder Strophenebene.
Kurz und knapp:
Jambus: Der Jambus war ursprünglich ein griechischer Verfuß. Im Deutschen wird er durch eine unbetonte Silbe, der eine betonte folgt gebildet. Muster: xX
Trochäus: Hierbei handelt es sich um ein antikes Versmass, dass im Deutschen durch die Abfolge betonte Silbe, unbetonte Silbe gebildet wird. Muster: Xx
Daktylus: Ursprünglich der Versfuss des antiken Epos. Im deutschen wurde er im Minnesang und dann wieder seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich. Auf eine betonte Silbe folgen zwei unbetonte. Muster: Xxx
Anapäst: Interessanterweise abgeleitet vom griechischen " anapaiein" = zurückschlagen. Auf zwei unbetonte Silben folgt eine betonte. Muster: xxX
Blankvers: Hierbei handelt es sich um einen fünfhebigen Jambus ohne Zäsur (Sprechpause) und Reim. Muster: xXxXxXxXxX(x)
Alexandriner: Ein zwölf- oder dreizehnsilbiger Vers aus sechs Jamben und mit einer mit einer Diärese nach der dritten Hebung. Muster: xXxXxXxXxXxX(x)
Hexameter: Der Hexameter ist das klassische Versmaß des Epos. Er setzt sich aus sechs Daktylen zusammen. Muster: XxxXxxXxxXxxXxxXxx
Endecasillabo: Hierbei handelt es sich um den Elfsilber, wie er in der klassischen Form des Sonetts verwendet wird. Muster xXxXxXxXxXx
Pentameter: Das Pentameter ist ein sechshebiger Versfuss mit einer Zäsur nach der dritten Hebung. Er setzt sich aus Daktylen zusammen, die vor der Zäsur und zum Versende um eine betonte Silbe ergänzt werden. XxxXxxX XxxXxxX
Knittelvers: Dieser war im 16. Jahrhundert sehr beliebt, findet sich zum Beispiel in Goethes Faust. Man unterscheidet den sogenannten strengen vom freien Knittel. Der strenge Knittel ist ein meist alternierender acht- oder neunsilbiger Vierheber, wie ihn am kunstvollsten Hans Sachs verwandte. Im freien Knittel hingegen herrscht Füllungsfreiheit, d.h. es können mehrere Senkungen aufeinander folgen, oder auch ganz wegfallen (= Hebungsprall), Der freie Knittel kann aus bis zu 15 Silben bestehen.
Reim: Hierbei handelt es sich um die lautliche Angleichung am Beginn oder Ende von Versen. Er tritt meist als Stabreim(Alliteration), Paarreim, Kreuzreim, umarmender Reim, Innenreim, Kehrreim oder Schüttelreim in Erscheinung. Man unterscheidet reine und unreine Reime: Ein reiner Reim zeichnet sich durch Lautgleichheit ab der letzten betonten Silbe eines Wortes ab. Bei einem unreinen Reim wird lediglich ein ähnlicher Lautklang gebildet.
Kurz und knapp:
Stabreim: Der Stabreim ist das älteste Formprinzip der altgermansichen Dichtung. Dieser ist weitgehend durch den Endreim verdrängt worden. Den Stabreim kennzeichnet die Übereinstimmung der Anfangslaute zweier oder mehrerer betonter Silben (z. B. Haus und Hof). Ein Stabreim schafft Sinneinheiten und schafft Betonungen.
Paarreim: Hierbei handelt es sich um einen Endreim, bei dem jeweils zwei aufeinanderfolgende Zeilen reimend gestaltet werden. (Schematisch AA,BB,CC...)
Kreuzreim: Dieser reimt kreuzend erste und dritte Zeile sowie zweite und vierte. (Schematisch ABAB)
Umarmender Reim: Beim umarmenden Reim umschließt ein Reim einen anderen. (Schematisch ABBA)
Innenreim: Beim Innenreim stehen die Reimwörter innerhalb einer Zeile. (Schematisch kaum darzustellen, aber ich werde im Faden zu den Formen darauf weiter eingehen.)
Kehrreim: Es wird am Strophenende eine Zeile regelmäßig wiederholt. Häufig verwendet wird diese Reimform beispielsweise in Volksliedern.
Schüttelreim: Die Konsonanten vor den zwei Reimvokalen der ersten Zeile werden in umgekehrter Reihenfolge in der zweiten Zeile wiederholt. (Beispiel.: Wir brauchen eine heile Welt, die auch noch eine Weile hält.)
Strophe: Mittels der Strophe erfolgt die Gliederung eines Gedichtes. Sie bündelt meist auch inhaltliche Einheiten und sorgt für eine sichtliche Ordnung des Textbildes.
Metapher: Bei der Metapher handelt es sich um eine rhetorische Figur. Die eigentliche Aussage wird nur durch eine Vorstellung zum Ausdruck gebracht. Es wird mit Bildern gearbeitet. Hierbei besteht keine tatsächliche Beziehung des genutzten Ausdruckes zum eigentlich gemeinten, sondern dieser wird aus einem anderen Bereich entliehen. Dies kann sich auch durch das gesamte Gedicht hinziehen. Metaphern sind teils in den üblichen Sprachgebrauch übergegangen, zum Beispiel das Flussbett. Darüber hinaus gibt es den metaphorischen Vergleich, der von der Metapher zu unterscheiden ist. Beispiel: Dein Haar gleicht der Sonne und als Metapher: Du bist meine Sonne.
Allegorie: Dies ist die bildliche Umschreibung eines Begriffs, Vorgangs oder Zustandes. Meist wird diese durch Personifikation (z. B. Liebe als Amor oder Tod als Sensenmann,) gebildet.
Symbol: Das Symbol ist aus sich heraus schlüssig und nicht nur bildhafter Ausdruck. Aufgrund der gewachsenen Sprache und kultureller Verbundenheit ist das Symbol ohne weiteres verständlich. Der Ring steht zum Beispiel als Symbol für Verbundenheit, oder Zepter und Krone für die Herrschaft.
"Das jedes Jahr, dass man lebt,": Nee, umgekehrt: Dass jedes Jahr, das (welches)...
Soweit so einfach. Komme ich also mal zum inhaltlichen. Teils ist dies Gedicht noch zu sehr an die Prosaform geklammert - erzählt mehr, als dichterisch zu malen. Das wird gen Ende hin besser, wobei Anfangs fast nur die Zeilenumbrüche formen.
Sehr schön fällt mir Dein eigenes Spiel mit der Zeit auf: Es gleicht "einer Minute" und endlich mal nicht der Ewigkeit. Das wäre also die erste Stelle, an der ich dankbar aufhorche.
Ein wenig fraglich erscheint mir, dass Du die Quintessenz bereits voranstellst. Der Tod des einen scheint zu offensichtlich und erst das Ende lässt mich fragen, ob der Tod hier tatsächlich Thema ist.
"Jeder Schritt meines Lebens" - zu floskelhaft, als dass es von Dir sein könnte. Kannst Du nicht ein gelungenes Bild hier finden? Genauso hier "die er für mich im Herzen trug" zumal das Herz seiner Mutter gleich darauf folgt.
Manchmal würde ich Dich gern lesen hören, denn die Zeilenumbrüche erscheinen mir in diesem hier zu willkürlich - sind da wirklich Lesepausen? Beispiel: "in den break Gräbern vereint".
Stellenweise genial: "lebte in meinen Händen" ist so eine, vor der ich niederknien könnte! Auch das "Liebe fest um sich ziehen" sowie die "Risse im Regen" sind schmerzlich schön.
Am Ende stehen wieder die "Gräber" und ich bin ein wenig enttäuscht, dass mir als Leser nicht mehr abverlangt wurde.
Kannst Du mit den wenigen hingeworfenen Fetzen etwas anfangen, oder muss ich tiefer einsteigen? Interpretatorisch meine ich, hast Du nicht viel offen gelassen?
ich bin erfreut und beglückt, dass Du alle meine Anmerkungen herausgenommen hat. Nach meinem Geschmack ist das Gedicht nun vollendet gelungen und die herrliche Stimmung die Du darin erzeugst, nimmt mich gefangen.
Ich hoffe und denke, Ihr werdet es in Eurem Urlaub so erleben.
hm, ich denke, Du hast die "besseren" Gedichte von mir nur nicht gelesen. Zwar gefällt mir dies auch noch, aber ich denke, bei den formalen Werken sind einige, die ich doch höher einschätzen würde.
Ansonsten freut mich aber Deine Kritik und was Du herauszulesen vermagst. Heute Abend ist mal wieder einer dieser einsamen - der Grosse weilt in Stuttgart und kommt erst Samstag Nacht heim, schnüff*. Ich werd's überstehen, hoffe ich.
so gut ich mit Deinen Kurzgeschichten klar komme, um so schlechter gelingt es mir in Gedichten...
Also das, was ich gut kann, sind Reim und Metrik - Dir aber egal, also kümmere ich mich mal gar nicht darum. Es geht hier um Inhalte:
Offensichtlich ist, dass Du mit Gegenbildern arbeitest: Ein Fledermausflügel hat Haut, Knochen und Haare, aber sicher kein Gefieder. "Nachtstarre" wird "durchflügt" - also Bewegung in Unbeweglichkeit. Doch dann hörst Du damit plötzlich auf? Ach nein, Du fängst noch mal an, denn Kamele haben doch eigentlich nie Durst und Feuerdecken verwüsten nicht, sondern schützen.
Was mach nun draus?
Der letzte Abschnitt ist einfach, da stimmig: Genauso ist das mit den Eselsohren, aber mit allem anderen halt nicht.
Ok, ich greif nochmal tiefer: Ich mag Fledermäuse, aber keine Tauben. Letztere sind meist verlaust und stinken, erstere angenehm kühl. Wenn Du die Fledermäuse mit Federn versiehst, rückst Du sie mir also ins negative. Und das ist durchaus in der Lage, die Nacht (Starre = Schlafen) mit Albträumen zu füllen (=durchflügen). Die Tropfsteinhöle tropft hörbar, weshalb der Schlafende erwacht aus dem Alb, sie sucht und auch findet. Das Kamel ist lange gewandert und darob durstig - selten, aber es kommt vor. Es pummpt sich mit Wasser voll, wie ein Mensch mit Ideen, der lange nicht dachte. Doch dann kommt das Feuer, verbrennt manchen Ansatz, den die Feuerdecken nicht schützen. So wird nur weniges hinübergerettet in das, was man dem Geist vermitteln kann. Alles andere fällt vorher zurück.
Gesamt-Fazit? Ich hab den Faden verloren, aber viel nachgedacht -
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